Politik Inland

Berichte über heftige israelische Angriffe in der Stadt Gaza

Israels Armee hat „beispiellose Gewalt“ gegen die Hamas im Gazastreifen angekündigt. Berichte sprechen von schweren Bombardierungen in der Stadt Gaza und Dutzenden Toten.

20.09.2025

In der Trümmerwüste der Stadt Gaza sollen sich geschätzt noch etwa 500.000 Zivilisten aufhalten. Sie sind den israelischen Angriffen auf Reste der Terrororganisation Hamas weitgehend schutzlos ausgeliefert. Israel fordert sie fast täglich zur Flucht auf, aber viele wollen oder können das nicht mehr.Leo Correa/AP/dpa

In der Trümmerwüste der Stadt Gaza sollen sich geschätzt noch etwa 500.000 Zivilisten aufhalten. Sie sind den israelischen Angriffen auf Reste der Terrororganisation Hamas weitgehend schutzlos ausgeliefert. Israel fordert sie fast täglich zur Flucht auf, aber viele wollen oder können das nicht mehr.Leo Correa/AP/dpa

© Leo Correa/AP/dpa

Trotz weltweiter Kritik setzt Israel seine militärische Offensive in der Stadt Gaza mit großer Härte fort. Es gebe schwere Bombardierungen und einen „Ring aus Feuer“ in mehreren Teilen der größten Stadt des Küstenstreifens, berichtete das israelische Nachrichtenportal „ynet“ unter Berufung auf palästinensische Quellen. 

Nach Angaben aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen wurden am Samstag mindestens 56 Palästinenser getötet, davon mindestens 31 in der Stadt Gaza. Zudem seien rund 80 Schwerverletzte gezählt worden. 

Die israelische Armee zerstörte nach eigenen Angaben in der Stadt Gaza und in anderen Teilen des Küstengebiets Tunnel, Sprengfallen und von Hamas-Terroristen genutzte Gebäude sowie Scharfschützenstellungen. Eine ungenannte Zahl von Gegnern sei getötet worden. Insgesamt seien mehr als 100 „Terrorziele“ attackiert worden. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Nach israelischen Angaben vom Vortag sollen bereits rund 480.000 Palästinenser die Stadt in dem abgeriegelten Küstengebiet verlassen haben. Sie versuchen sich in Richtung der sogenannten humanitären Zone Al-Mawasi im Südwesten des Gazastreifens durchzuschlagen. Vor dem Beginn der Militäroffensive Israels in der Stadt lebten dort rund eine Million Einwohner und Binnenvertriebene des seit bald zwei Jahren andauernden Krieges. 

Die Zahl der getöteten Palästinenser seit Kriegsbeginn gibt die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mit mehr als 65.000 an. Es wird zwar nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden, aber bei den meisten Opfern dürfte es sich um Zivilisten handeln. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. 

Die israelische Armee bekämpft im Gazastreifen die dort herrschende Hamas, die zusammen mit anderen Extremistengruppen am 7. Oktober 2023 bei Massakern in Israel rund 1.200 Menschen tötete und mehr als 250 Menschen verschleppte - und den Krieg damit auslöste.

Es sind nur etwa 30 Kilometer von der Stadt Gaza bis in die südliche sogenannte humanitäre Zone. Aber für Hunderttausende, die mitten im Krieg über eine chronisch verstopfte Küstenstraße vor israelischen Bomben zu fliehen versuchen, ist es eine qualvolle Fahrt ins Ungewisse. Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Es sind nur etwa 30 Kilometer von der Stadt Gaza bis in die südliche sogenannte humanitäre Zone. Aber für Hunderttausende, die mitten im Krieg über eine chronisch verstopfte Küstenstraße vor israelischen Bomben zu fliehen versuchen, ist es eine qualvolle Fahrt ins Ungewisse. Abdel Kareem Hana/AP/dpa

© Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Es gibt im Gazastreifen nur zwei größere Straßen vom Norden in den Süden. Nur eine hat die israelische Armee für Flüchtlinge aus der Stadt Gaza geöffnet, die Al-Raschid-Straße an der Küste entlang. Auf ihr staut sich alles, was irgendwie noch fahren oder laufen kann: völlig überladene Transporter, meterhoch mit Matratzen bepackte schrottreife Autos, Eselskarren und Fußgänger mit Handwagen. (Archivbild)Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Es gibt im Gazastreifen nur zwei größere Straßen vom Norden in den Süden. Nur eine hat die israelische Armee für Flüchtlinge aus der Stadt Gaza geöffnet, die Al-Raschid-Straße an der Küste entlang. Auf ihr staut sich alles, was irgendwie noch fahren oder laufen kann: völlig überladene Transporter, meterhoch mit Matratzen bepackte schrottreife Autos, Eselskarren und Fußgänger mit Handwagen. (Archivbild)Abdel Kareem Hana/AP/dpa

© Abdel Kareem Hana/AP/dpa