Belastete Böden: Ermittler nennen weitere Flächen
Im Skandal um mit Giftstoffen belastete Böden, die illegal vergraben worden sein sollen, haben die Ermittler weitere Verdachtsflächen genannt. Sie liegen am Niederrhein und im Ruhrgebiet.
Im Skandal um die illegale Verklappung belasteter Böden haben die Ermittler weitere Verdachtsflächen genannt - bereits bekannt ist, dass Garzweiler betroffen ist. (Archivbild)Oliver Berg/dpa
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Im Skandal um die illegale Verklappung belasteter Böden haben die Ermittler weitere Verdachtsflächen genannt. Neben dem bereits bekannten Tagebau Garzweiler sollen drei Flächen im Kreis Heinsberg (Selfkant, Erkelenz und Wassenberg), eine Kiesgrube und eine weitere Ablagerungsfläche in Kamp-Lintfort, der Golfplatz „Zeche Amalia“ in Bochum, eine Baugrube im Hafenareal „Graf Bismarck“ in Gelsenkirchen und ein Kreuzkrötenhabitat der Stadt Recklinghausen betroffen sein.
In Wassenberg soll es sich allerdings um überwiegend nicht gefährliches Bodenmaterial handeln. In Kamp-Lintfort sei den Untersuchungen zufolge das Material zwar nicht als gefährlicher Abfall einzustufen, jedoch seien polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden worden.
Ermittlungen gegen rund 40 Verdächtige
Die zentrale Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Umweltkriminalität in Dortmund ermittelt in der Sache gegen rund 40 Verdächtige. Sie sollen Lieferscheine gefälscht haben, um belastete Böden kostengünstig zu vergraben.
„Immer deutlicher sehen wir das gigantische Ausmaß des NRW-Giftmüllskandals samt betroffener Standorte überall im Land“, teilte der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, René Schneider, mit.
„Wir wollen detailliert für die Standorte erfahren, wie welche Belastungen für Boden und Grundwasser beseitigt werden sollen. Ebenso muss die Landesregierung darlegen, wie sie solche Delikte künftig mit besseren Kontrollen und drastischeren Strafen verhindern will.“