Politik Inland

Appell an Kanzler: Hannover will Kinder aus Gaza behandeln

Oberbürgermeister Onay und Regionspräsident Krach drängen auf die Aufnahme kranker Kinder aus Gaza und Israel in Hannover. Was sie von Bundeskanzler Merz fordern.

10.09.2025

Palästinensische Frauen warten mit ihren kranken Kindern auf medizinische Versorgung in einer überfüllten Klinik in der Stadt Gaza. (Archivbild)Jehad Alshrafi/AP/dpa

Palästinensische Frauen warten mit ihren kranken Kindern auf medizinische Versorgung in einer überfüllten Klinik in der Stadt Gaza. (Archivbild)Jehad Alshrafi/AP/dpa

© Jehad Alshrafi/AP/dpa

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und Regionspräsident Steffen Krach (SPD) haben Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in einem Brief aufgefordert, Kinder aus dem Gazastreifen und aus Israel aufnehmen und behandeln zu lassen. „Herr Bundeskanzler, machen Sie den Weg frei für humanitäre Hilfe aus Hannover!“, heißt es in dem offenen Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Den Appell zur Aufnahme und Behandlung besonders betroffener Kinder unterschrieben auch die Präsidentin der Medizinischen Hochschule Hannover, Denise Hilfiker-Kleiner, und der Vorstandsvorsitzende des Kinderkrankenhauses auf der Bult, Parwis Fotuhi.

Bislang keine Antwort der Bundesminister

Bereits im Juli hatte Hannover gemeinsam mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden und der Palästinensischen Gemeinde an die Bundesregierung appelliert, die Aufnahme von Kindern aus dem Gazastreifen und Israel zu ermöglichen. Danach folgten weitere Städte. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) hatte diesen Appell bekräftigt und Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) und Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) in einem Brief um Unterstützung gebeten. Eine Antwort stehe jedoch bislang aus.

Durch die Ausweitung der israelischen Offensive im Gazastreifen habe sich die humanitäre Lage insbesondere für Kinder dort weiter verschlechtert, schreiben nun die Unterzeichner aus Hannover. Stadt und Region verfügten über eine besonders leistungsfähige pädiatrische Versorgung, die man für erkrankte Kinder und Jugendliche aus der Region einsetzen könne.

Die Unterzeichner schreiben, jeder Tag, an dem erkrankten Kindern und Jugendlichen im Gazastreifen und in Israel die notwendige Hilfe nicht gewährt werden könne, „kostet Leben, das gerettet werden könnte“.