Erste Zeugen berichten über Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt
Der mutmaßliche Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt ist im Prozess schon umfangreich zu Wort gekommen. Nun können die Betroffenen sprechen. Wie sie unter den Folgen der Tat bis heute leiden.
Ein Blick in den Gerichtssaal auf den Platz für die Zeugen und die Glaskabine, in der der Angeklagte während der Verhandlungen sitzt. (Archivbild) Jan Woitas/dpa
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Im Prozess zur Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt haben erste Augenzeugen vor Gericht ausgesagt. Ein 60 Jahre alter Kraftfahrer berichtete, der Wagen sei nur etwa 50 Zentimeter an ihm, seiner Frau und Bekannten vorbeigefahren. Er habe an einem Stand Kartoffelpuffer gegessen und habe von links das Auto kommen und in Schlangenlinien vorbeifahren sehen. Stehtische seien geflogen, Menschen seien von dem Wagen erfasst worden. „Es war sehr rasant“, sagte der Mann.
Anschließend habe er sich schnell an der Ersten Hilfe für Verletzte beteiligt. „Es war reine Panik in dem Moment. Es war sehr unübersichtlich.“ Seine Frau sei zwar körperlich unverletzt geblieben, fahre aber bis heute nicht mehr in die Stadt.
Bei vielen anderen Augenzeugen, die das Erlebte schon verarbeitet sahen, habe der Prozessbeginn vieles wieder aufgewirbelt. „Es hat alles wieder angefangen zu brodeln im Kopf“, beschrieb der Mann seine Wahrnehmung.
Ein 57-Jähriger, dessen Bude direkt dort stand, wo der Mietwagen von der Straße auf eine Gasse des Weihnachtsmarkts einbog, berichtete von mehreren Verletzten. Er habe aus dem Stand heraus zunächst Krach gehört und daraufhin gesehen, wie eine Frau, die gerade etwas aß, von dem schwarzen Auto erfasst worden sei. Auch er habe sich sofort an der Versorgung der Verletzten beteiligt.
Der Vorsitzende Richter Dirk Sternberg betont, dass die Rechte aller Prozessbeteiligten gewahrt werden müssen. (Archivbild)Jan Woitas/dpa
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Der Angeklagte meldet sich im Prozess immer wieder zu Wort.Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
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Taleb al-Abdulmohsen sitzt in dem Gerichtssaal vom temporären Gerichtsgebäude des Landgerichtes Magdeburg in einem Glaskasten.Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
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