Panorama

Weniger Jugendliche mit Alkoholvergiftung in Krankenhäusern

Wegen exzessivem Trinken müssen weniger Kinder und Jugendliche in Kliniken behandelt werden. Das zeigt eine Auswertung der Krankenkasse DAK. Der Landeschef der Krankenkasse gibt aber keine Entwarnung.

27.11.2025

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen, die nach Alkoholmissbrauch in einem Krankenhaus behandelt werden musste, ist zuletzt um rund sechs Prozent gesunken. (Symbolbild)Silas Stein/dpa

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen, die nach Alkoholmissbrauch in einem Krankenhaus behandelt werden musste, ist zuletzt um rund sechs Prozent gesunken. (Symbolbild)Silas Stein/dpa

© Silas Stein/dpa

Weniger Kinder und Jugendliche in Niedersachsen mussten im vergangenen Jahr mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Das meldet die Krankenkasse DAK-Gesundheit nach einer Auswertung von Zahlen des Statistischen Landesamtes. Demnach kamen 2024 insgesamt 726 Kinder und Jugendliche nach sogenanntem Rauschtrinken in eine Klinik – das sind knapp 6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor mit 770 Rauschtrinkern. Der Trend zum Rauschtrinken unter Kinder und Jugendlichen sei damit weiter rückläufig, heißt es.

Der Auswertung zufolge wurden 2024 landesweit 373 Jungen und 353 Mädchen im Alter von 10 bis unter 20 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt. Bei den Jungen sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 24 Betroffene (minus 6 Prozent), bei den Mädchen waren es 20 Betroffene weniger (minus 5 Prozent). Den deutlichsten Rückgang gab es laut der Krankenkasse in der Altersgruppe der Jungen und Mädchen im Alter von 15 bis unter 20 Jahren mit jeweils rund 7 Prozent.

Minister: Präventionsarbeit erreicht junge Menschen

„Erfreulicherweise ist auch in diesem Jahr ein leicht rückläufiger Trend zu erkennen“, sagt Dirk Vennekold, Landeschef der DAK-Gesundheit in Niedersachsen in einer Mitteilung. „Dennoch trinken immer noch zu viele Kinder Alkohol. Nach wie vor ist jede Alkoholvergiftung eines jungen Menschen eine zu viel.“ Die Krankenkasse setzt daher ihre Alkohol-Präventionskampagne fort, deren Schirmherr Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) ist.

„Die rückläufigen Zahlen zeigen, dass wir mit guten, kreativen Präventionsprogrammen die jungen Menschen erreichen“, sagt Philippi. Der Konsum von Alkohol birgt hohe gesundheitliche Risiken. Gleichzeitig gehe dem Alkoholkonsum im Erwachsenenalter oftmals ein Konsum in der Jugend voraus. „Es bleibt daher eine wichtige Aufgabe, Heranwachsende besser vor den kurz- und langfristigen Gefahren aufzuklären“, sagt der Minister.