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Was bei einem Autobrand zu tun ist – und was nicht

Rauch steigt auf, Feuer flackert – das Auto brennt. Was ist nun zu tun? Ein falscher Schritt kann gefährlich werden. Mit einfachen Tipps können Sie sich und andere in Sicherheit bringen.

12.11.2025

Wenn das Auto brennt, sollten Betroffene schnell die Rettungsstelle informieren - also 112 wählen.picture alliance/dpa/dpa-tmn

Wenn das Auto brennt, sollten Betroffene schnell die Rettungsstelle informieren - also 112 wählen.picture alliance/dpa/dpa-tmn

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Beißender Geruch, Rauchwolken, Feuer – man kennt die Bilder von brennenden Autos auf der Autobahn oder in einer Tiefgarage aus den Medien. Mein Gott, was tue ich, wenn mein Auto Feuer fängt? Das kann für Panik sorgen. Die ist aber ein schlechter Berater in solchen Situationen. Zwar ist zügiges Reagieren in solchen Fällen gefragt, aber kein hektisches Vorgehen. „Das Wichtigste ist, Ruhe zu bewahren“, rät der Tüv-Verband und gibt Tipps. 

So verhält man sich bei einem Autobrand grundsätzlich richtig:

  • Auto sicher zum Stillstand bringen – etwa auf dem Pannenstreifen auf der Autobahn oder möglichst weit rechts auf einer anderen Straße. Dann Motor ausschalten, Handbremse anziehen und wenn noch nicht passiert, Warnblinkanlage anschalten.
     
  • Zügig, aber sicher raus aus dem Auto – an die Warnwesten denken und idealerweise auf der vom Verkehr abgewandten Seite aussteigen.
     
  • Abstand gewinnen: So schnell wie möglich hinter die Leitplanke gehen und mindestens einen Abstand in Fahrtrichtung von 50 Metern zum Auto erreichen – am besten nicht in Windrichtung wegen des Rauchs.

    Abstand ist wichtig, falls es zu Auffahrunfällen kommt. „Steht man dann zwischen Unfallort und den weiteren auffahrenden Fahrzeugen, besteht Verletzungsgefahr durch zum Beispiel Trümmerteile“, sagt Hermann Dinkler vom Tüv-Verband. „Dazu kommt, dass Einsatz- und Rettungsfahrzeuge vor allem auf Autobahnen von hinten an den Unfallort fahren und nicht behindert werden sollten.“
     
  • Hilfe holen: Die Feuerwehr unter dem Notruf 112 anrufen – dabei auch mitteilen, ob es sich um ein E-Auto handelt. Denn vereinfach gesagt brennen die zwar nicht häufiger als solche mit Verbrennungsmotor, aber die Batterien verhalten sich im Brandfall anders und benötigen entsprechendes Vorgehen beim Löschen.
     
  • Hilfe leisten: Sind Verletzte zu beklagen? Falls nötig retten und Erste Hilfe leisten, ohne sich selbst zu gefährden.
     
  • Löschversuch starten? Ist ein Feuerlöscher an Bord, könnte dieser helfen Klein- oder sogenannte Entstehungsbrände eindämmen helfen – aber es sei kein Ersatz für einen professionellen Feuerwehreinsatz.
     
  • Nicht wieder einsteigen: Selbst wenn das Feuer unter Kontrolle ist – nicht wieder ins Auto einsteigen, denn ein Brand könnte sich erneut entzünden.
     

Es brennt im Parkhaus - was ist zu tun?

Bei einem Brand im Parkhaus sollte man so schnell wie möglich einen Feuermelder betätigen und den Ort verlassen. Aber dafür auf keinen Fall mehr einen eventuell vorhandenen Aufzug benutzen. Die würden im Brandfall abgestellt werden und können wegen der Kaminwirkung des Aufzugsschachts schnell vollständig verrauchen, so Hermann Dinkler

Aber warum wurde es überhaupt brenzlig? Meist sei die Ursache eine „Verkettung mehrerer Faktoren“, so der Tüv-Verband und zählt einige auf: Kurzschluss im Bordnetz, beschädigte Kabelisolierungen, undichte Kraftstoffleitungen oder eine übermäßige Wärmeentwicklung im Motorraum. 

Auch verschlissene Bremsen, defekte Lager oder zu niedriger Reifendruck können gefährliche Hitze erzeugen. Und Öl- oder Spritrückstände können sich an heißen Motor- oder Getriebeteilen ablagern und sich dort leicht entzünden. Vieles kann vermieden werden, wenn Wartung und Reinigung nicht vernachlässigt werden. So hätten auch die meisten der einer Versicherung gemeldeten Brände eine technische Ursache.

Das Risiko für einen Brandschaden ist relativ niedrig

Allerdings ist das generelle Risiko für einen Autobrand relativ gering, wie der Tüv-Verband mit Verweis auf Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft hinweist. Demnach kam es 2023 in Deutschland zu etwa 14.200 Bränden bei kaskoversicherten Autos. Bei einem Gesamtbestand von über 49 Millionen Autos entspreche das weniger als 0,03 Prozent aller Pkw.

Apropos Versicherung: Einen eigenen Brandschaden kann eine abgeschlossene Teil- oder Vollkaskoversicherung übernehmen. Fremdschäden, die vom eigenen Auto ausgingen, reguliert die Kfz-Haftpflichtversicherung.