Urteil zum Tod einer 12-Jährigen: Arzt geht in Berufung
Ein Mediziner ist mit der Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung nicht einverstanden. Jetzt wird der Fall am Landgericht Detmold verhandelt.
Der vom Amtsgericht Detmold verurteilte Arzt hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. (Archivfoto)Carsten Linnhoff/dpa
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Ein wegen fahrlässiger Tötung am Amtsgericht Detmold verurteilter Arzt hat Berufung gegen die Entscheidung eingelegt. Das sagte der Direktor des Gerichts der Deutschen Presse-Agentur. Darum beschäftigt sich jetzt das Landgericht Detmold in einem Berufungsverfahren mit der Sache. Der Freispruch einer Krankenschwester vom 10. November 2024 ist dagegen nach Angaben des Amtsgerichts rechtskräftig.
Das Amtsgericht hatte es als erwiesen angesehen, dass der Arzt beim Tod einer 12-Jährigen im Krankenhaus gegen Sorgfaltspflichten verstoßen hatte. Das Mädchen war nach einem Magen-Darm-Infekt 2019 geschwächt mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach Aussage eines Gutachters hatte der Arzt dann eine falsche Infusionslösung verabreicht.
Zwar konnte am Ende auch die Rechtsmedizin die genaue Todesursache nicht klären. Aber die falsche Flüssigkeit und eine fehlende Überwachung in der Nacht hatten nach Überzeugung des Gerichts am Morgen zu einer massiven Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Mädchens geführt. Sie wurde über eine Stunde auf der Intensivstation reanimiert. Am Ende ohne Erfolg. Die Mutter hatte in der Nacht erfolglos mehrmals Alarm geschlagen.