Panorama

„Schrecklich“ - tödliche Messerattacke in Bad Kleinen

Ein Mann ist tot, ein Beschuldigter vorläufig festgenommen. Nach einem tödlichen Messerangriff in Bad Kleinen laufen die Ermittlungen.

14.11.2025

Am Tag nach dem tödlichen Messerangriff in Bad Kleinen waren Polizeibeamte dort mit Metalldetektoren unterwegs.Ulrich Perrey/dpa

Am Tag nach dem tödlichen Messerangriff in Bad Kleinen waren Polizeibeamte dort mit Metalldetektoren unterwegs.Ulrich Perrey/dpa

© Ulrich Perrey/dpa

Ein Polizeisiegel klebt an der Tür des Döner-Imbisses an der Hauptstraße von Bad Kleinen. Auf dem Boden und an der Wand ist Blut zu sehen. Neben der Tür stehen Kerzen. „Schrecklich“, sagt eine junge Frau vor dem Imbiss. Bad Kleinen im Landkreis Nordwestmecklenburg, am nördlichen Ufer des Schweriner Sees gelegen, ist Schauplatz einer tödlichen Messerattacke geworden. 

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, hielt sich nach bisherigem Ermittlungsstand ein 37-jähriger Deutscher am Donnerstagabend in dem Imbiss auf. Hier soll er gegen 18.30 Uhr unvermittelt mehrfach mit einem Messer auf einen 31-jährigen türkischen Mitarbeiter des Imbisses eingestochen haben. Als dieser versucht habe, sich nach draußen in Sicherheit zu bringen, habe ihn der Beschuldigte dort erneut attackiert. 

Beschuldigter wählte selbst Notruf

Nach der Attacke hat der Beschuldigte laut Staatsanwaltschaft selbst einen Notruf abgesetzt. Doch trotz hinzugerufener Rettungskräfte sei der 31-Jährige noch vor Ort gestorben. Der 37-Jährige wurde auf dem benachbarten Parkplatz eines Supermarktes festgenommen. Ihm wird Totschlag vorgeworfen.

Allerdings gehen die Ermittler von verminderter Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit infolge einer psychischen Erkrankung aus und haben beim Amtsgericht Schwerin eine vorläufige Unterbringung des Beschuldigten in einer psychiatrischen Einrichtung beantragt. Diesem entsprach das Gericht.

Polizei mit Metalldetektoren 

Am Freitag suchten Polizeibeamte unter anderem mit Metalldetektoren im Regen nach der Tatwaffe. Zuvor hatte die Polizei bis spät in der Nacht den Tatort untersucht. Nach Aussage eines dpa-Videoreporters war vor dem Imbiss ein Zelt aufgebaut. Beamte in weißen Schutzanzügen waren zu sehen. Die benachbarte Hauptverkehrsstraße war abgesperrt.

Auch Feuerwehrleute waren demnach im Einsatz und leuchteten den angrenzenden Parkplatz eines Supermarktes aus. Auch die Rechtsmedizin aus Rostock war vor Ort.

Die Ermittlungen dauern nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Freitag weiter an. Zeugen würden vernommen und wegen der Frage der Schuldfähigkeit höchstwahrscheinlich auch ein Sachverständiger hinzugezogen. 

Bad Kleinen hat etwas mehr als 3.700 Einwohner und ist für seinen Bahnhof bekannt, an dem sich Strecken aus unterschiedlichen Richtungen treffen. Dieser wird häufig zum Umsteigen genutzt.