Panorama

Springmesser-Amnestie: Angebot in Hessen kaum genutzt

Die gesetzlichen Regeln für gefährliche Springmesser sind verschärft worden. Wer ein solches Messer hat, konnte es bis Anfang Oktober abgeben. Wie lautet die Bilanz?

03.10.2025

Gefährliche Springmesser: Bürger konnten die illegalen Messer bis zum 1. Oktober straffrei abgeben. (Symbolbild)Thomas Banneyer/dpa

Gefährliche Springmesser: Bürger konnten die illegalen Messer bis zum 1. Oktober straffrei abgeben. (Symbolbild)Thomas Banneyer/dpa

© Thomas Banneyer/dpa

In Hessen ist die Amnestie für Besitzer illegaler Springmesser auf wenig Resonanz gestoßen. Das hat eine dpa-Umfrage in Kommunen und Landkreisen ergeben. So sind beispielsweise in Frankfurt, in Kassel, in Wiesbaden oder im Landkreis Fulda keine der verbotenen Messer angegeben worden, wie die jeweiligen Behörden mitteilten.

In Darmstadt habe eine Person von der Amnestie Gebrauch gemacht und zwei Messer abgegeben, hieß es. Bei der Waffenbehörde des Landkreises Gießen seien dagegen drei illegale Springmesser gelandet. 

Illegale Springmesser konnten bis 1. Oktober abgegeben werden

Bis 1. Oktober dieses Jahres konnten illegale Springmesser straffrei und kostenlos bei den Waffenbehörden abgegeben werden. Mit der Änderung des Waffengesetzes im Herbst 2024 gelten für Springmesser mit seitlich heraus schnellender Klinge deutlich strengere Regeln. 

Der Besitz ist künftig nur noch unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, etwa für Rettungskräfte im Einsatz. Springmesser, deren Klinge einhändig per Knopfdruck oder Hebel frontal aus dem Griff nach vorn in eine feststellbare Position schnellen, waren schon nach alter Rechtslage generell verboten. 

Minister Poseck: Messer können schnell zur Waffe werden

Hessens Innenminister Roman Poseck unterstrich die Gefahren von Messern. „Die Messerangriffe in Mannheim, Solingen und Aschaffenburg haben auf erschreckende Weise gezeigt, wie schnell ein Messer zur Waffe werden kann“, sagte der CDU-Politiker. „Auch das Springmesser zählt dazu. Es ist nach dem Waffengesetz als verbotene Waffen eingestuft. Messer und Waffen haben in unseren Innenstädten nichts verloren; sie gehören aus Straßenbahnen, Zügen und Bussen verbannt.“

Poseck verwies auf die präventive Wirkung von Waffenverbotszonen. In Hessen wurden nach Ministeriumsangaben bereits in Bad Hersfeld, Frankfurt, Fulda, Kassel, Limburg und Wiesbaden Waffenverbotszonen eingerichtet. Dort und in den Waffenverbotszonen des öffentlichen Nahverkehrs seien seit Jahresbeginn mehr als 300 Messer, darunter auch Springmesser, sichergestellt werden.