Panorama

Per App ein Problem im Wald melden

Müll im Unterholz, ein auf einen Weg gestürzter Baum oder ein abgestürzter Nistkasten - all solche Entdeckungen im Staatswald können jetzt schnell und einfach von jedermann gemeldet werden.

24.11.2025

Die App soll schnelle Meldungen vor Ort ermöglichen, wie im Fall eines herabgestürzten Nistkastens für Vögel. Christian Schultz/dpa /dpa

Die App soll schnelle Meldungen vor Ort ermöglichen, wie im Fall eines herabgestürzten Nistkastens für Vögel. Christian Schultz/dpa /dpa

© Christian Schultz/dpa /dpa

Mit wenigen Klicks können Bürgerinnen und Bürger fortan Mängel oder Probleme im rheinland-pfälzischen Staatswald melden sowie Ideen oder Anregungen für Forstämter loswerden. Möglich macht dies ein neues Portal namens „WaldEcho Rheinland-Pfalz“ samt App und Internetseite, das Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) im Ober-Olmer Wald bei Mainz vorstellte.

Über „WaldEcho Rheinland-Pfalz“ können beispielsweise defekte Bänke oder Geländer, im Wald entsorgte Autoreifen, abgelegte Müllsäcke im Unterholz oder auf Wege gestürzte Bäume erfasst werden, die Informationen gehen an die für den Staatswald zuständige Forstverwaltung. 

Info und Standort landen beim Forstamt

Eine Meldung muss einer Kategorie zugeordnet werden, etwa Wildtiere, Wanderpfade, Holzernte, umgefallene Bäume oder Müll im Wald. Dann kann ein Foto hochgeladen und der Sachverhalt kurz geschildert werden. 

Auch Hinweise auf invasive, also nicht heimische Arten können gegeben werden. Die Informationen samt Standort landen automatisch beim zuständigen Forstamt. Das ist laut Ministerium angehalten, innerhalb von acht Tagen mit einem ersten Bearbeitungsschritt zu reagieren.

Ampelsystem zeigt Status an 

In einfachen Fällen wie einem abgestürzten Nistkasten kann das Problem fix behoben sein, bei komplexeren Dingen soll auf dem Portal über ein Ampelsystem fortlaufend informiert werden, wie der Stand ist. Bei Erledigung färbt sich ein Symbol für die Meldung auf einer Karte grün. Fällt das Problem in die Zuständigkeit einer anderen Stelle, etwa eines Vereines, der sich um einen Wanderweg kümmert, wird die Meldung von der Forstverwaltung weitergereicht. 

Das neue Portal soll für einen kürzeren Draht zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Forstverwaltung sorgen - zum Wohl des Waldes. (Archivfoto)Arne Dedert/dpa

Das neue Portal soll für einen kürzeren Draht zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Forstverwaltung sorgen - zum Wohl des Waldes. (Archivfoto)Arne Dedert/dpa

© Arne Dedert/dpa

Das Ministerium spricht von einem bundesweit einmaligen Projekt. Vorab wurde das System in einer Reihe von Forstämtern, von Kaiserslautern bis zum Donnersbergkreis, getestet. 

Ministerium: Erfolgreicher Probebetrieb

Das Feedback von Bürgerinnen und Bürgern sei durchweg positiv gewesen, betonte Eder. „Sie fühlen sich ernst genommen und wertgeschätzt.“ Laut Landesforsten ging es im Probebetrieb in den meisten Fällen um Abfall oder umgekippte Bäume. Auch Meldungen zu totgefahrenen Rehen seien eingegangen.

Verwaltungen würden teils skeptisch betrachtet, ihnen werde eine gewisse Trägheit unterstellt, sagte Eder. Dem solle mit dem neuen Portal etwas entgegengesetzt werden, auch für mehr Transparenz.