Panorama

Obdachloser spendet Pfand - „Ich brauche nichts“

Ein obdachloser Stuttgarter spendet 200 Euro Pfand für alleinstehende Mütter – und lehnt jede Hilfe für sich selbst ab. Was ihn zu dieser Entscheidung bewegt.

22.12.2025

Sein Pfandflaschen-Geld spendete ein Obdachloser an ein Frauenhilfswerk. Er selbst brauche nichts, sagte er. (Symbolbild) Lino Mirgeler/dpa

Sein Pfandflaschen-Geld spendete ein Obdachloser an ein Frauenhilfswerk. Er selbst brauche nichts, sagte er. (Symbolbild) Lino Mirgeler/dpa

© Lino Mirgeler/dpa

Mit seiner Spende von 200 Euro aus selbst gesammeltem Pfand hat ein obdachloser Stuttgarter eine Welle der Anteilnahme ausgelöst. Auf die vielen Angebote und Dankesbekundungen reagiert der obdachlose Mann jedoch zurückhaltend, wie der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) der Diözese Rottenburg-Stuttgart mitteilte. „Ich brauche nichts“, habe Schwalbe gesagt.

Seit der Veröffentlichung der Geschichte erreichen den SkF zahlreiche Nachrichten, vor allem über soziale Medien. Viele Menschen zeigten sich bewegt von der Geste und wollten „Schwalbe“ etwas zurückgeben – mit Einladungen, Gutscheinen oder Geldspenden, sagte Svenja Gruß, Vorständin des SkF.

„Ich lebe bloß anders“

Sie begegnet ihm nach eigenen Angaben regelmäßig auf ihrem Weg durch den Stuttgarter Osten. Zwar habe ihn die Anteilnahme sichtbar gerührt, doch seine Haltung sei eindeutig geblieben. Er habe, was er brauche, habe Schwalbe gesagt. „Ich lebe bloß anders, das heißt nicht, dass es mir schlecht geht“, zitierte ihn der SkF weiter. 

Ausgangspunkt der breiten Resonanz war „Schwalbes“ Spende kurz vor Weihnachten. Das Geld hatte er sich durch das Sammeln von Pfandflaschen zusammengespart und mit der Bitte übergeben, sie alleinstehenden Müttern zukommen zu lassen, „damit sie ein schönes Fest haben“, hatte der SkF mitgeteilt. Der Betrag ging an eine bedürftige Mutter im Stuttgarter Osten.

Schon bei der Übergabe der Spende hatte Schwalbe laut Sozialdienst betont, im Hintergrund bleiben zu wollen. Als überzeugter Christ verstehe er die 200 Euro als Weihnachtsgeschenk.