Nabu: Umweltministerium soll Kürzungen zurücknehmen
Es geht um die Mahd von Bergwiesen und den Erhalt von Ökosystemen: Der Naturschutzbund (Nabu) befürchtet, dass Verschlechterungen drohen, weil weniger Geld dafür im Landesetat vorgesehen sei.

Naturschutzbund verlangt wieder mehr Geld für den Naturschutz in Thüringen (Symbolbild).Karl-Josef Hildenbrand/dpa
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Thüringens Naturschutzbund (Nabu) verlangt mit Verweis auf Artensterben und Klimawandel die Rücknahme geplanter Kürzungen im Landeshaushalt. Gesunde Wälder, Flüsse und Moore seien ein Garant für den Wohlstand der Gesellschaft und für ein gutes Leben, erklärte der Nabu-Landesvorsitzende Martin Schmidt auf einer Landesvertreterversammlung in Weimar. Die Wiederherstellung intakter Ökosysteme sei eine der wichtigsten Aufgaben in Thüringen.
Dazu gehöre, das Programm zur Wiederbelebung von Bach- und Flussauen zügig umzusetzen. An der Werra im Wartburgkreis war kürzlich ein Projekt zur Renaturierung der Flussauen auf einem rund zehn Kilometer langen Abschnitt von der Stiftung Naturschutz Thüringen gestartet worden. Es wird vom Bund mit 2,7 Millionen Euro unterstützt.
Der Nabu verwaltet 1.365 Hektar Schutzgebiete
Der Nabu verlangte außerdem, das Töten geschützter Arten zu beenden. In Thüringen hatte es Fälle gegeben, dass auf streng geschützte Wölfe geschossen wurde.
Die Naturschützer verwiesen zudem darauf, im vergangenen Jahr rund 57 Hektar Fläche für die Natur gesichert zu haben. Aktuell besitze und verwalte die Stiftung „Nationales Naturerbe“ insgesamt 1.365 Hektar Nabu-Schutzgebiete im Freistaat.
Der Nabu, dem in Thüringen etwa 19.000 Mitglieder angehören, setzte sich bei seinem Treffen in Weimar auch für die Förderung der Weidetierhaltung ein. Dafür müssten die Vermarktung der Produkte, aber auch der Herdenschutz verbessert werden. Es gebe inzwischen eine Kooperation mit dem Thüringer Bauernverband, dem BUND und dem Thüringer Ökoherz, um mehr Artenvielfalt in der Agrarlandschaft zu erreichen.