Mutmaßlicher Ausweisfälscher festgenommen – Durchsuchungen
Bis zu 550 Euro für einen gefälschten Ausweis: Bei einer Durchsuchungsaktion wurden Blanko-Karten, Stempel und Nutzerdaten sichergestellt. Polizisten waren in sieben Bundesländern im Einsatz.
Dieses von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen gefälschten Ausweis, der im Darknet angeboten wurde. Benjamin Krause/Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main/dpa
© Benjamin Krause/Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main/dpa
Wegen der jahrelangen Fälschung von Ausweisdokumenten ist ein Mann festgenommen worden. Der 36-Jährige soll seine Kunden teilweise über das Darknet gefunden haben, teilen die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle (Saale) mit. Ihm würden mindestens 50 Fälle zur Last gelegt.
Dem 36-Jährigen wird gewerbsmäßige Urkundenfälschung vorgeworfen. Er wurde den Angaben zufolge im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.
Bei neun mutmaßlichen Kunden gab es Durchsuchungen. Diese erfolgten den Angaben zufolge zeitlich in sieben Bundesländern: in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Rund 300 Kräfte der Bundespolizei seien im Einsatz gewesen.
Bis 550 Euro für einen Ausweis
Ein gefälschter Ausweis habe bis zu 550 Euro gekostet, bezahlt worden sei in Kryptowährung, teilen die Behörden mit. Personalien und Lichtbilder seien frei wählbar gewesen. Benutzt würden gefälschte Dokumente, beispielsweise für Betrug oder Geldwäsche.
Der Verkaufskanal des Beschuldigten soll sich auf der im Jahr 2024 durch Strafverfolgungsbehörden abgeschalteten Handelsplattform crimemarket.is befunden haben. Diese sei sowohl über das Darknet als auch über das Internet erreichbar gewesen.
Ermittlungsansätze in Richtung weiterer Kunden
Bei den Durchsuchungen seien sogenannte Blanko-ldentkarten entdeckt worden, also Karten, aus denen Ausweise gemacht werden. Dazu kommen Gravur-Maschinen, Stempel und gefälschten Folienelemente. Ein Motorrad sei in Verwahrung genommen worden. „Zudem wurden umfangreiche Nutzerdaten gesichert, die wertvolle Ermittlungsansätze zur weiteren Identifizierung der Kunden des Beschuldigten darstellen“, heißt es in der Mitteilung.
Die Ermittlungen führt die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main.
Ein Mann wurde wegen des Verdachts auf gewerbsmäßige Urkundenfälschung festgenommen. (Symbolbild).Soeren Stache/dpa
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