Panorama

Letzte Klappe für Klemm - was kommt nach „Tatort Münster“?

Von Anfang an gehörte TV-Staatsanwältin Wilhelmine Klemm zum Kernteam im „Tatort“ Münster. Was hat Mechthild Großmann bewogen, nach 23 Jahren auszusteigen und was hat sie demnächst alles vor?

21.11.2025

In der Folge „Tatort - Die Erfindung des Rades“ am 7. Dezember nimmt TV-Staatsanwaltin Klemm (Mechthild Großmann) Abschied. (Archivbild)Georg Wendt/dpa

In der Folge „Tatort - Die Erfindung des Rades“ am 7. Dezember nimmt TV-Staatsanwaltin Klemm (Mechthild Großmann) Abschied. (Archivbild)Georg Wendt/dpa

© Georg Wendt/dpa

Wenn sie als unnachahmliche TV-Staatsanwältin Wilhelmine Klemm demnächst das letzte Mal im „Tatort“ Münster zu sehen sein wird, hat Schauspielerin Mechthild Großmann längst feste Bühnen-Auftritte im Blick. „Ich möchte überhaupt nicht aufhören“, sagt die 76-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Sie werde noch viele Dinge machen, „von denen ich denke, dass sie wirklich sehr schön werden.“

Drehen sei durchaus eine anstrengende Arbeit, schildert die Künstlerin. „Den „Tatort“ habe ich immer gerne gespielt. Mich hat ja keiner gezwungen.“ Die Staatsanwältin sei allerdings „nur eine kleine, aber feine Zubringerrolle. Davon könnte ich nicht mal ein halbes Jahr meine Miete bezahlen“, sagt Großmann, die in Hamburg lebt. Sie habe schon immer sehr viel anderes gemacht, vor allem Theater, Lesungen, Hörbücher. „Gedreht habe ich am wenigsten, das waren nicht mal fünf Prozent meiner Arbeit.“ 

Die „Tatort“-Rolle machte nur einen kleinen Teil aus

Schon seit Beginn des Münster-„Tatorts“ 2002 ist die ruppige, kettenrauchende Staatsanwältin mit dem Reibeisen-Bariton mit von der Partie - ein fester und populärer Teil des Teams. Ihren letzten Auftritt wird die unangepasste Klemm nun am 7. Dezember in der Folge „Die Erfindung des Rades“ im Ersten haben - dann auch mit überraschenden, ungekannten Seiten. Die letzte Klappe für Wilhelmine Klemm hatten Großmann und der WDR schon 2024 angekündigt. 

„Es sieht für manche so aus, als wäre das meine Hauptbeschäftigung. Das ist aber ein Irrtum.“ Weil mehrere Millionen Menschen die beliebten Krimi-Folgen aus Münster einschalten, denken Großmann zufolge offenbar viele, „dass ich das in erster Linie mache, aber das stimmt nicht. Ich arbeite beim „Tatort“ nicht mal acht oder neun Tage im Jahr.“ Und auch damit ist es jetzt vorbei. Kurz vor Weihnachten wird sie 77 Jahre alt. 

„Für einen Drehtag muss man manchmal durch die halbe Republik reisen, in Hotels ein- und auschecken. Ich bin unheimlich viel gereist, praktisch dreimal um die Welt gefahren“, berichtet Großmann. Sie meint: „Schauspieler sind wirklich ein fahrendes Volk.“