Krankenhauskosten in Thüringen steigen weiter
Ein Tag im Krankenhaus kostete im vergangenen Jahr rund 914 Euro – Tendenz steigend. Den größten Kostenposten bildet das Personal.
Personalkosten treiben die Ausgaben in Thüringens Krankenhäusern – ihr Anteil macht laut Statistik rund zwei Drittel an den Gesamtkosten aus. (Symbolbild)Arne Dedert/dpa
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Die Behandlungskosten in Thüringens Krankenhäusern sind im vergangenen Jahr erneut angestiegen. Laut Thüringer Landesamt für Statistik lagen die Gesamtkosten mit 3,8 Milliarden Euro um 4,4 Prozent über dem Vorjahr. Die bereinigten Kosten für einen Tag Krankenhausbehandlung stiegen um 32 auf 914 Euro. Im Durchschnitt wurden Patienten und Patientinnen bis zur Entlassung 7,1 Tage behandelt.
Gesamtkosten seit 2020 um ein Fünftel angestiegen
Seit 2020 sind die Kosten um 642 Millionen Euro angestiegen. Das entspricht einer Steigerung um ein Fünftel, heißt es weiter. Den überwiegenden Anteil der Kosten – rund zwei Drittel – machen die Personalkosten aus, überwiegend für Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal. Das übrige Drittel entfiel auf Sachkosten, etwa für den medizinischen Bedarf. Dazu gehören beispielsweise Arzneimittel und Narkose- und OP-Bedarf. Gesunken gegenüber dem Vorjahr sind der Statistik zufolge die Kosten für Wasser, Energie und Brennstoffe.
Die Barmer Thüringen sieht in den erneuten Kostensteigerungen ein Indiz für den Reformbedarf der Krankenhauslandschaft zugunsten von mehr ambulanter Behandlung. „In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele stationäre Behandlungen pro Einwohner wie in Deutschland. Die Kosten laufen schon lange aus dem Ufer, so kann es nicht weitergehen. Die Versorgung muss effizienter werden“, so Landesgeschäftsführer Robert Büssow. Rund ein Fünftel aller Behandlungen könne einer Analyse der Krankenkasse zufolge ambulant erfolgen.