Panorama

„Harmonisch“ - Block über Zeit mit Kindern nach Entführung

Bis zur Entführung hatte Christina Block zweieinhalb Jahre lang keinen Kontakt mit ihren Kindern. Wie war das Wiedersehen Anfang 2024? Die Angeklagte beantwortet Fragen einer Gutachterin.

12.11.2025

Christina Block schildert die Tage nach der Entführung in Hamburg.Marcus Brandt/Pool dpa/dpa

Christina Block schildert die Tage nach der Entführung in Hamburg.Marcus Brandt/Pool dpa/dpa

© Marcus Brandt/Pool dpa/dpa

Die Angeklagte Christina Block hat vor dem Landgericht Hamburg einer Gutachterin die kurze gemeinsame Zeit mit ihren Kindern nach deren Entführung geschildert. Nach der Ankunft in Hamburg Anfang Januar 2024 sei keine Angst zu spüren gewesen, sagte die 52-Jährige auf Fragen der Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie. „Natürlich haben sie Mama gesagt.“ Sie hätten zusammen gespielt, einen Film geschaut. „Es war wirklich harmonisch.“

Zweieinhalb Jahre hatte Block zu diesem Zeitpunkt bereits keinen Kontakt mehr zu ihren Kindern gehabt. Der in Dänemark lebende Vater hatte den Jungen und das Mädchen nach einem Wochenendbesuch im Sommer 2021 nicht wieder wie vereinbart nach Deutschland zurückgebracht. Die Kinder hätten angeblich Gewaltvorwürfe erhoben - diese bestreitet Block.

Nach jahrelangem juristischen Tauziehen um das Sorgerecht kam es dann in der Silvesternacht 2023/24 zur Entführung des damals zehnjährigen Sohnes und der 13 Jahre alten Tochter aus der Obhut des Vaters. Sie wurden zur Mutter gebracht. Block ist angeklagt, die Auftraggeberin dieser Entführung zu sein und beteuert ihre Unschuld.

Tochter kam der Mutter wie programmiert vor

Sie wirft ihrem Ex-Mann Stephan Hensel vor, die Kinder manipuliert zu haben. Die Tochter sei ihr nach der Ankunft vorgekommen wie „ein Roboter, der eine Rüstung umgelegt hat“. Sie sei anfangs wie programmiert gewesen, habe unbedingt Vorwürfe abspulen wollen. Das habe sich dann gelegt.

Der Sohn habe sein altes Zuhause aufmerksam und neugierig wiederentdecken wollen. Viele Erinnerungen seien bei den Kindern verdrängt gewesen, berichtete Block. „Aber es kam schneller wieder als ich gedacht hätte.“ Am 5. Januar sei dann die Nachricht gekommen, dass die Kinder nach einer neuen gerichtlichen Entscheidung wieder zurück zum Vater nach Dänemark sollen.