Panorama

Gutachten: Polizei sieht Taser-Einsatz durchweg positiv

Wie bewerten Polizisten in NRW den Taser im Alltag? Zwei Gutachten zeigen: Die meisten sehen die Waffe positiv – doch es gibt auch kritische Anmerkungen von Forschern.

10.11.2025

Ein Polizeibeamter demonstriert einen Taser. (Symbolbild)Rolf Vennenbernd/dpa

Ein Polizeibeamter demonstriert einen Taser. (Symbolbild)Rolf Vennenbernd/dpa

© Rolf Vennenbernd/dpa

Die Polizei in NRW ist äußerst zufrieden mit der Einführung des Tasers. Das ergibt sich aus zwei wissenschaftlichen Gutachten, die im Auftrag der Landesregierung erstellt worden sind. Die Papiere sollen dem Innenausschuss des Landtags diese Woche vorgestellt werden und liegen der Deutschen Presse-Agentur vor.

Für die beiden Gutachten - 180 beziehungsweise 250 Seiten dick - wurden unter anderem die Beamten im Streifendienst zu Online-Umfragen eingeladen. Knapp 4000 Polizisten antworteten. Beide Studien, von der Hochschule der Polizei NRW und der Berlin School of Economics and Law, ergaben: Die Polizisten finden den Taser durchgehend gut, vor allem die deeskalierende Wirkung alleine durch eine Androhung der Waffe sei wichtig.

Forscher: Beamte greifen manchmal zu schnell zum Taser

Laut der Berliner Studie werden die Distanz-Elektroimpulsgeräte (DEIG) „von den Einsatzkräften als technisch zuverlässiges Einsatzmittel bewertet.“ Die Forscher der Hochschule der Polizei merken kritisch an, dass manche Beamte den Taser als Drohmittel zu schnell ziehen, also wenn der Einsatz einer Waffe noch gar nicht gerechtfertigt sei. Das geschehe zum Beispiel, um „langwierige gewaltfreie Bemühungen“ zu vermeiden oder aus Selbstschutz vor „körperlichen Auseinandersetzungen“.

Der Taser wird bislang nur in 18 von 47 Behörden genutzt. CDU und Grüne hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag geeinigt, den Taser weiter im Pilotbetrieb zu testen und besagte Studien in Auftrag zu geben. Eine erste zu medizinischen Auswirkungen war bereits vor einem Jahr vorgestellt worden. Das damalige Gutachten hatte die Elektroschock-Pistole eine „sinnvolle Ergänzung“ für die Polizei genannt.