Panorama

Große Gartenschau soll Lebensqualität im Ruhrgebiet sichern

Die Internationale Gartenausstellung 2027 wird ein riesiges Projekt im Ruhrgebiet. Vor allem aber soll es keine reine Blümchenschau werden. Dafür wird viel Geld die Hand genommen.

18.09.2025

Noch stehen Gerüste an der Burgruine in Wetter - bis zur Internationalen Gartenschau 2027 soll sie für Besucher zugänglich gemacht werden.Federico Gambarini/dpa

Noch stehen Gerüste an der Burgruine in Wetter - bis zur Internationalen Gartenschau 2027 soll sie für Besucher zugänglich gemacht werden.Federico Gambarini/dpa

© Federico Gambarini/dpa

Gut eineinhalb Jahre vor dem Start der Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Ruhrgebiet laufen auf Dutzenden Baustellen Arbeiten für das große Infrastruktur- und Freizeitprojekt. Bis zum Start der IGA im April 2027 sollen rund 260 Millionen Euro in die Projekte investiert werden. „Schwerpunkt ist eindeutig, die Infrastruktur nach vorne zu bringen. Wir wollen das Ruhrgebiet lebenswerter machen“, sagte IGA-Geschäftsführer Horst Fischer.

Bei der IGA werden von April bis Oktober 2027 mindestens 2,6 Millionen Besucher erwartet. Die Hauptschauplätze sind fünf Zukunftsgärten - etwa in Gelsenkirchen auf der Emscherinsel, in Duisburg am Rhein oder in Dortmund rund um die Kokerei Hansa.

Dort sollen zum einen blühende Gärten entstehen. Die ersten Rosen und Stauden dafür müssten jetzt im Herbst gepflanzt werden, damit sie 2027 blühen, sagte Fischer. Zum anderen sollen die Zukunftsgärten exemplarisch zeigen, wie das Zusammenleben im Ruhrgebiet auf engem Raum auch in Zeiten des Klimawandels weiter gelingen kann.

Fast alle Ruhrgebiets-Städte setzen eigene Projekte um 

Neben diesen fünf Großprojekten planen viele Städte des Ruhrgebiets zur IGA eigene, kleinere Maßnahmen. Bei den geplanten 38 Projekt werden meist öffentliche Parks, Gärten und Landschaften weiterentwickelt. „Die IGA ist so groß wie mindestens drei Bundesgartenschauen“, sagte Fischer.

Mit den dezentralen Projekten sollten nicht in erster Linien Touristen von weither angezogen werden. Stattdessen gehe es um Projekte für die Menschen im Ruhrgebiet. Ziel sei es, Freiräume für Naherholung und mehr Biodiversität zu schaffen.

Investitionen in Strandpromenade, Burgruine und alte Zeche

In Hagen wird etwa ein alter Rangierbahnhof am Hengsteysee nach und nach zu einem Park mit Strandpromenade, Ufertreppe, Spielplätzen und Gastronomie ausgebaut. Die alte Burgruine in Wetter wird saniert und für Besucher erschlossen. In Witten wird der Zugang zur etwas abgelegenen Zeche Nachtigall - einer der ältesten Zechen des Ruhrgebiets - neu gestaltet. 

Die Zeche Nachtigall in Witten liegt etwas versteckt und abgelegen. Im Rahmen der IGA soll ein neuer Zugang über die Ruhr dafür sorgen, dass Besucher leichter dorthin kommen. Federico Gambarini/dpa

Die Zeche Nachtigall in Witten liegt etwas versteckt und abgelegen. Im Rahmen der IGA soll ein neuer Zugang über die Ruhr dafür sorgen, dass Besucher leichter dorthin kommen. Federico Gambarini/dpa

© Federico Gambarini/dpa

Auch das Radwegenetz zwischen den Projekten in den verschiedenen Ruhrgebiets-Städten soll ausgebaut werden. 

Eine Internationale Gartenausstellung gibt es in Deutschland alle zehn Jahre. Es ist das erste Mal, dass eine IGA in Nordrhein-Westfalen stattfindet.