Panorama

Frauen in Angst versetzt: Einbrecher gesteht

Er soll jahrelang in Wohnungen von Frauen eingebrochen sein und ihnen Videos sexueller Handlungen geschickt haben. Zum Auftakt des Prozesses gegen einen 28-Jährigen legt der Mann ein Geständnis ab.

29.09.2025

Den Stalker, der Frauen in Angst versetzte, räumte die Vorwürfe vor Gericht ein. (Symbolbild)Roberto Pfeil/dpa

Den Stalker, der Frauen in Angst versetzte, räumte die Vorwürfe vor Gericht ein. (Symbolbild)Roberto Pfeil/dpa

© Roberto Pfeil/dpa

Er soll in Wohnungen von Frauen eingebrochen sein, auf ihre Wäsche masturbiert und ihnen Videos seines Treibens zugeschickt haben: Ein offensichtlich sexuell motivierter Einbrecher hat beim Prozessauftakt am Düsseldorfer Landgericht ein umfassendes Geständnis abgelegt. 

Über seinen Verteidiger gab der 28-Jährige zu, über vier Jahre hinweg Frauen in Düsseldorf nachgestellt und sie sexuell belästigt zu haben. „Es fällt mir schwer, eine Erklärung dafür zu finden. Ich bedauere mein Fehlverhalten und entschuldige mich bei den Opfern.“

Dem 28-Jährigen werden Beleidigung, Verbreitung pornografischer Schriften, Einbruch, Amtsanmaßung, Titelmissbrauch und Urkundenfälschung vorgeworfen. 

Manipulierte Fotos im Internet veröffentlicht

So soll er Frauen Bilder von seinem Geschlechtsteil geschickt haben, auf denen auch die betroffenen Frauen zu sehen waren. Mit Fotomontagen erweckte er dabei den Eindruck, die Frauen mit Sperma beschmiert zu haben. 

Einige der manipulierten Fotos soll er auf eigens eingerichteten Telegram-Kanälen im Internet veröffentlicht haben. Zudem brach der Mann laut Anklage in Wohnungen von drei Frauen ein und nahm dort sexuelle Handlungen auf. 

Eine dritte Masche von ihm war den Ermittlern zufolge, Passantinnen auf der Straße heimlich mit einer spermaähnlichen Substanz zu bespritzen. Anschließend habe er sich als Polizist ausgegeben und den Betroffenen erzählt, er habe den Täter beobachtet. Dann bat er die Frauen für eine Anzeige um ihre Personalien. Wenig später erhielten die Opfer per Whatsapp anzügliche Bilder.

Kleidungsstücke von Opfern in Wohnung gefunden

Wie der Staatsanwalt am Rande des Prozesses sagte, war mehrfach gegen den Mann ermittelt und seine Wohnung durchsucht worden, doch für eine Festnahme habe es nicht gereicht. Das änderte sich im Juni dieses Jahres. 

Da hatte der Angeklagte eine Betroffene genau in dem Moment aufgefordert, ihm den vom Täter beschmutzten Rock zu bringen, als die Frau gerade bei der Polizei Anzeige erstattete.

Bei der folgenden Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Ermittler zahlreiche Kleidungsstücke der Opfer. Die Auswertung seines Mobiltelefons brachte zahlreiche Fotos und einschlägige Chatverläufe ans Licht. 

Der 28 Jahre alte Mediengestalter muss nun mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen. Für den Prozess sind bis Ende November zehn Verhandlungstage angesetzt.