Containerschiff rammt nachts zwei Brücken über der Mosel
Ein Binnenschiff, zwei Brücken: Nach Unfällen an der Mittelmosel sind Schiffscontainer beschädigt. Die Ermittlungen laufen - und bis zum Mittag fließt auf beiden Brücken wieder der Verkehr.

Nacht rammt ein Schiff gleich zwei Moselbrücken, morgens im Nebel müssen Einsatzkräfte auf der Suche nach Schäden genau hinschauen.Harald Tittel/dpa
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Ein Containerschiff auf der Mosel hat nachts zwei Brücken gerammt. Zuerst stieß es gegen eine Brücke in Schweich und kurz darauf gegen eine in Longuich im Kreis Trier-Saarburg, wie die Wasserschutzpolizei mitteilte. Zwei Personen, die sich auf einem Campingplatz in Schweich aufgehalten hatten, berichteten von einem lauten Knall.
„Es kam zu keinem Wassereintritt, verletzt wurde niemand“, hieß es weiter. „Von insgesamt 40 mitgeführten Containern wurden fünf massiv beschädigt“, ergänzte die Polizei. Die beiden Straßenbrücken wurden frühmorgens zunächst gesperrt, Experten suchten nach möglichen Schäden. Die Höhe des Sachschadens bei den betroffenen Containern war vorerst unklar.

Die Moselbrücke bei Longuich wird untersucht: Welchen Schaden hat das Schiff verursacht?Harald Tittel/dpa
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Am Vormittag wurde die Brücke in Schweich wieder freigegeben, wenig später folgte auch die Freigabe in Longuich. Das teilte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz mit. Die Fahrstreifen auf der Brücke Longuich seien allerdings noch verengt. Beide Brücken seien aber nach einer Überprüfung wieder in beide Richtungen befahrbar.
Havariertes Schiff darf weiterfahren
Die Wasserschutzpolizei hatte nach eigenen Angaben die Fahrtüchtigkeit des Schiffsführers und seines Schubverbands mit einem niederländischen Frachtschiff und einem von ihm geschobenen sogenannten Leichter überprüft. Mit einem Leichter werden Güter transportiert.
Ein Alkoholtest habe null Promille im Blut des Schiffsführers ergeben, hieß es. Er durfte daraufhin moselabwärts weiterfahren - mit allen Containern an Bord inklusive der fünf beschädigten Frachtbehältnisse.
Die Unfallursache war zunächst unklar. Die Ermittlungen laufen. „Da müssen zum Beispiel die Fahrdaten ausgelesen werden“, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Nicht selten komme in solchen Fällen ein nautischer Fehler in Betracht, zumal „in der Dunkelheit auf einer engen Fahrstraße“.

Nach dem Unfall auf dem Wasser, ging auch auf der Straße zunächst erst einmal nichts mehr. Harald Tittel/dpa
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