Fledermaus-Tagung: Die Jäger der Nacht im Visier
In Deutschland leben 25 Fledermausarten, die kleinsten passen in eine Streichholzschachtel. Auf der sächsischen Fledermaus-Tagung in Freiberg soll über Schutzkonzepte beraten werden.
Die sächsische Fledermaus-Tagung am kommenden Samstag in Freiberg widmet sich Schutzkonzepten für die Tiere. (Archivbild)Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa
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Die sächsische Fledermaus-Tagung widmet sich in diesem Jahr neuen Schutzkonzepten für die „Jäger der Nacht“. Bei der Tagung am kommenden Samstag in Freiberg stehen zudem die Überwinterungsquartiere der Fledermäuse im Fokus, teilte die Landesstiftung Natur und Umwelt mit.
Zudem wird ein neuer Leitfaden zur Berücksichtigung von Fledermäusen und Vögeln bei der Gebäudesanierung und beim Abriss von Gebäuden vorgestellt. Veranstalter der Tagung sind der Naturschutzbund Deutschland (Nabu), die Bergakademie Freiberg und die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt.
Viel Resonanz für Aktion „Fledermaus komm ins Haus“
Die Landesstiftung beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit dem Fledermausschutz. 2001 startete sie in Kooperation mit dem Nabu die Aktion „Fledermaus komm ins Haus“. Damit sollte die Bevölkerung für den Schutz der Fledermäuse und ihrer Quartiere sensibilisiert werden. Die Resonanz auf die Aktion sei unerwartet groß, hieß es. Man habe bereits mehr als 600 Plaketten für „fledermausfreundliche“ Gebäude in ganz Sachsen vergeben – meist an private Hausbesitzer, aber auch an öffentliche Einrichtungen.
Fledermäuse sind gefährdet - auch durch Windkraftanlagen
Fledertiere werden als Chiroptera bezeichnet, was „Handflügler“ bedeutet. Tatsächlich sind ihre Flügel eigentlich umgewandelte Hände, deren Finger die Flughaut tragen. Mit über eintausend Arten sind sie die zweitgrößte Familie der Säugetiere. Fast alle europäischen Arten ernähren sich von Insekten. In Deutschland leben 25 Arten, in Sachsen 22 davon.
Die Mücken- und Zwergfledermaus gehört zu den kleinsten Vertretern. Sie kommen bequem in einer Streichholzschachtel unter. Die größte Fledermausart in Deutschland ist das Große Mausohr mit einer Flügelspannweite von bis zu 40 Zentimetern. Fledermäuse sind gefährdet - durch Zerstörung ihrer Quartiere, Straßenbau, Insektenschutzmittel und auch Windkraftanlagen.