Panorama

Fast 300 Waldbrände in Brandenburg - Wetter minderte Risiko

Fast 300 Waldbrände, doch Regen bewahrte Brandenburg wohl vor schlimmeren Feuern. Wie der Waldbrandschutzbeauftragte die Saison einschätzt.

27.09.2025

In der ersten Juli-Woche brach auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog ein Waldbrand aus. (Archivbild)Michael Bahlo/dpa

In der ersten Juli-Woche brach auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog ein Waldbrand aus. (Archivbild)Michael Bahlo/dpa

© Michael Bahlo/dpa

Das Wetter hat das Risiko von Waldbränden in Brandenburg in diesem Jahr eingedämmt. Die Waldbrandsaison, die von März bis Ende September angegeben wird, sei durchschnittlich verlaufen, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel der Deutschen Presse-Agentur. Fast 300 Waldbrände loderten bislang in Brandenburg. Aber „Regenfronten“ verminderten das Waldbrandrisiko auch, wie der Experte vom Landesbetrieb Forst sagte. „Dank des wechselhaften Wetters im zweiten Halbjahr sind wir überhaupt so weggekommen.“

Meist kleinere Löscheinsätze bei Waldbränden

Die meisten der fast 300 Waldbrände seien kleine Einsätze belieben. 80 Prozent der Feuer brachen nach Engels Angaben in der Zeit bis Mitte Juli aus. Dann sei das Wetter umgeschlagen.

Die Feuerwehr rückte im Juli zu einem Waldband bei Babben im Elbe-Elster-Kreis aus. (Archivbild) Frank Hammerschmidt/dpa

Die Feuerwehr rückte im Juli zu einem Waldband bei Babben im Elbe-Elster-Kreis aus. (Archivbild) Frank Hammerschmidt/dpa

© Frank Hammerschmidt/dpa

Das sind die vorläufigen Zahlen zur diesjährigen Waldbrandsaison:

  • Fast 300 Waldbrände wurden nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten bislang registriert - etwa 100 mehr als 2024. Betroffen war nach bisheriger Berechnung eine Fläche von rund 230 Hektar.
  • Der größte Waldbrand loderte auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog im Kreis Teltow-Fläming - nach Engels Angaben auf rund 140 Hektar. Ein Brand im Elbe-Elster-Kreis und ein Brand in Potsdam-Mittelmark betrafen zudem eine Fläche von mehr als 10 Hektar.
  • Alle anderen Feuer zählen zur Kategorie der Kleinbrände. 

Waldbrand-Dimension 2022 besonders groß

Die Dimension zum Vergleich: Im Juni 2023 loderten zwei Wochen lang Flammen bei Jüterbog. Der Waldbrand betraf eine Fläche von etwa 700 Hektar, also mehr als 950 Fußballfelder. Vor allem die Saison 2022 war mit 521 Waldbränden und einer geschädigten Waldfläche von fast 1.430 Hektar ein extremes Jahr. Im gesamten Jahr 2024 hatte es laut Agrar- und Forstministerium 196 Waldbrände in Brandenburg gegeben - deutlich weniger als in den Vorjahren. 

Der Waldbrandschutzbeauftragte sagte, das System der Früherkennung - also die Überwachung von Wäldern mit mehr als 100 Sensoren - und der rasche Einsatz der freiwilligen Feuerwehren hätten sich bewährt. Laut Innenministerium wurde die Zahl der Tanklöschfahrzeuge aufgestockt. 

Wetter kam bei Großbrand in Gohrischheide zu Hilfe

Eine entscheidende Rolle spielt immer auch das Wetter. Ein tagelang lodernder Großbrand in der Gohrischheide zwischen Sachsen und Brandenburg dehnte sich im vergangenen Juli auf rund 2.400 Hektar aus. Als starke Regenfälle niedergingen, beruhigte sich die Lage. Ein Übergreifen auf Brandenburg sei weitgehend verhindert worden, sagte Engel. 

In Brandenburg gilt die Waldbrandgefährdung allgemein wegen ausgedehnter Kiefernwälder, geringem Niederschlag und leichter Sandböden bundesweit als besonders hoch. Waldbrände in südeuropäischen Ländern erreichten jedoch ganz andere Ausmaße: In Spanien verbrannten nach offiziellen Angaben allein in diesem August 115.000 Hektar Wald- und Vegetationsflächen. Feuerwehrleute kamen ums Leben.

Tage lang brannte im Juli das Waldgebiet Gohrischheide zwischen Sachsen und Brandenburg - es galt Katastrophenalarm. (Archivbild)Robert Michael/dpa

Tage lang brannte im Juli das Waldgebiet Gohrischheide zwischen Sachsen und Brandenburg - es galt Katastrophenalarm. (Archivbild)Robert Michael/dpa

© Robert Michael/dpa