Panorama

Polizei ermittelt weiter nach tödlichem Busunfall

Ein Linienbus ist am Wochenende nahe der Grenze zur Schweiz in Autos und Passanten geprallt. Eine Fußgängerin stirbt, ein Kind wird schwer verletzt. Die Ursache bleibt zunächst unklar.

10.11.2025

Eine Fußgängerin überlebte den Unfall nicht, mindestens zwei wurden verletzt.Philipp von Ditfurth/dpa

Eine Fußgängerin überlebte den Unfall nicht, mindestens zwei wurden verletzt.Philipp von Ditfurth/dpa

© Philipp von Ditfurth/dpa

Nach dem tödlichen Busunfall in Weil am Rhein im äußersten Südwesten Baden-Württembergs gehen die Ermittlungen zur Ursache unter anderem mit Zeugenbefragungen weiter. Aktuell vernehme die Polizei alle Beteiligten, suche Zeugen und werte Videos aus, sagte ein Sprecher. Außerdem gehe es um die Auswertung des Busses. Ersten Erkenntnissen zufolge gehen die Ermittler von einem technischen Defekt oder einem Bedienfehler der Busfahrerin aus, der zu dem Unfall führte. 

Bei dem Unfall wurde eine 34 Jahre alte Fußgängerin getötet. Ein Kind wurde schwer verletzt und kam in ein Krankenhaus. Die Busfahrerin wurde leicht verletzt. Eine weitere Person sei zudem zur psychologischen Betreuung in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. In dem Bus befanden sich zum Unfallzeitpunkt keine Fahrgäste.

Gutachten zu Unfallbus wird Wochen dauern

Das Unfallfahrzeug wurde laut Polizei beschlagnahmt und wird nun zur Klärung eines möglichen technischen Defekts von einem Sachverständigen begutachtet, teilten die Ermittler mit. Die Auswertung werde vermutlich mehrere Wochen dauern. Ob sich die Busfahrerin zu dem Vorfall geäußert hatte, konnte ein Polizeisprecher zunächst nicht sagen. 

Die Fahrerin hatte laut Polizei am Samstagnachmittag im Zentrum von Weil am Rhein die Kontrolle über ihren Linienbus verloren. Das Fahrzeug sei beim Anfahren aus einer Bushaltestelle zunächst mit einem geparkten Taxi kollidiert. Auf der Straße kam es dann zum Zusammenstoß mit mehreren Autos, wodurch der Bus auf einen Gehweg geschoben wurde. Dort erfasste das Fahrzeug die 34-jährige Frau und das Kind. 

Mehr als 40 Augenzeugen vom Kriseninterventionsteam betreut

Weitere Menschen hätten sich verletzt, als sie versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Drei Leichtverletzte konnten laut Polizei vor Ort ambulant behandelt werden. Es hätten sich bereits vor Eintreffen der Rettungskräfte einige Menschen vom Unfallort entfernt. 

Laut Feuerwehr wurden zudem mehr als 40 Augenzeugen auf die Wache gebracht und dort von einem Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreut. Die Feuerwehr sei mit rund 50 Einsatzkräften und zehn Fahrzeugen im Einsatz gewesen, sagte ein Sprecher.

Polizei spricht früh von Unfall

Die Polizei war sich schnell sicher, dass es sich bei dem Vorfall nahe der Grenze zur Schweiz um einen Unfall handelte. „Ein Anschlag war es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht“, hatte ein Polizeisprecher bereits am Wochenende gesagt. Vor Ort waren zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz. Auch zwei Rettungshubschrauber sowie eine Drohne waren beteiligt. 

Die Polizei wollte sich nicht zu Alter und Geschlecht des Kindes äußern. Unklar blieb zudem zunächst, ob es eine Verbindung zwischen der getöteten Frau und dem verletzten Kind gibt.

Weil am Rhein liegt im äußersten Südwesten Baden-Württembergs direkt an der Grenze zu Frankreich und zur Schweiz. Der Unfall ereignete sich auf einer Straße zwischen zwei Einkaufszentren in der Innenstadt.