Panorama

Erkältungssaison füllt Wartezimmer in Berlin und Brandenburg

Die Corona-Viruslast im Abwasser steigt, auch gemeldete Fälle nehmen zu. Wie es ist den Hausarztpraxen in Berlin und Brandenburg aussieht und was eine Hausärztin Patientinnen und Patienten jetzt rät.

02.10.2025

Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung halten das Immunsystem fit. (Symbolbild)Bernd Weißbrod/dpa

Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung halten das Immunsystem fit. (Symbolbild)Bernd Weißbrod/dpa

© Bernd Weißbrod/dpa

Mit dem Start der Erkältungssaison wird es in den Hausarztpraxen in Berlin und Brandenburg voller. „Seit etwa fünf Wochen füllen sich unsere Wartezimmer stetig“, sagte die Co-Vorsitzende des Hausärzteverbands Berlin und Brandenburg, Sandra Blumenthal, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Anstieg an Atemwegserkrankungen entspreche dem Niveau der Vorjahre. „Etwa ein Sechstel der erkrankten Menschen leidet an grippeähnlichen Erkrankungen mit schwereren Symptomen und Fieber“, erklärt Blumenthal, die Hausärztin in Berlin ist. Wie viele der Patientinnen und Patienten Corona hätten, lasse sich schwer sagen, da seltener und weniger systematisch getestet werde.

Corona-Fälle steigen

Daten des Landesamts für Gesundheit und Soziales zeigen, dass die Corona-Viruslast in Berlins Abwasser in den vergangenen Wochen gestiegen ist. Auch die Zahl der gemeldeten Fälle steigen in Berlin und Brandenburg.

„Menschen mit Symptomen einer Atemwegserkrankung sollten unabhängig vom Erreger drei bis fünf Tage Zuhause bleiben und Kontakte eher meiden“, empfiehlt Blumenthal. Ein Corona-Selbsttest kann Sinn machen, um Ansteckungen zu vermeiden, aber auch, um zum Beispiel auf die Einnahme eines Antibiotikums zu verzichten, da Antibiotika bei Viruserkrankungen keinen Nutzen haben.

Händewaschen, Bewegung, gesunde Ernährung und Impfung

„Generell gilt wie jeden Herbst und Winter regelmäßiges Händewaschen oder desinfizieren, viel Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und eine gesunde und ausgewogene Ernährung sind eine gute Unterstützung für das Immunsystem“, so die Ärztin. Wichtig sei auch, sich in der Praxis über Auffrischungsimpfungen für Corona, Grippe oder RSV zu informieren, die vor allem für Menschen ab 60 und bestimmte Risikogruppen infrage kommen. 

Ab Oktober bis Mitte Dezember starte in den Praxen die Grippeimpfsaison. Auch zahlreiche Apotheken in Berlin und Brandenburg bieten Impfungen gegen Covid-19 und Grippe an.

Apotheken ergänzen das Impfangebot der Arztpraxen und können mit ihrem niederschwelligen Angebot auch Menschen erreichen, die sonst vielleicht keinen Impftermin wahrnehmen würden, wie ein Sprecher des Berliner Apotheker-Vereins erklärt. Am 8. Oktober findet die Lange Nacht des Impfens statt, zu der Ärzte und Apothekerinnen in ganz Deutschland bis in die späten Abendstunden Impfungen gegen Corona und Influenza anbieten.