Panorama

Darum gelingt der Schutz für Uhu und Wanderfalke

Der Wanderfalke und der Uhu galten als stark gefährdet. Jetzt geht es diesen Vögeln wieder besser - auch, weil die Klettersport-Szene mithilft.

04.12.2025

In Bayern hat sich der Bestand an Wanderfalken stabilisiert. (Archivbild)Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

In Bayern hat sich der Bestand an Wanderfalken stabilisiert. (Archivbild)Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

© Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

Die Schutzmaßnahmen für Uhu und Wanderfalke funktionieren: Beide Arten stehen seit 2016 in Bayern nicht mehr auf der Roten Liste. Darauf haben das Landesamt für Umwelt (LfU) und der bayerische Naturschutzverband LBV hingewiesen. Das Artenhilfsprogramm für Uhu und Wanderfalke zählt demnach zu den erfolgreichsten im bayerischen Naturschutz. 

Beispiel Fränkische Schweiz: In den 1990er Jahren seien die beiden imposanten Felsenbrüter hier sehr selten geworden, unter anderem durch Pestizide und Störung und Verfolgung durch Menschen. Mit dem vor 25 Jahren gestarteten Artenhilfsprogramm sei es gelungen, dass Uhus und Wanderfalken in der Region zwischen Bayreuth und Nürnberg wieder einen natürlichen Lebensraum finden konnten. 

Der Bestand ist noch nicht „über den Berg“

Mitgeholfen hat auch die Sportkletter-Szene, die in der Fränkischen Schweiz aktiv ist. Denn eigentlich können Kletteraktivitäten die in Höhlen und Felsnischen brütenden Tiere empfindlich stören. In Franken erarbeiteten deshalb der Deutsche Alpenverein (DAV), die IG Klettern, die Naturschutzbehörden und der LBV gemeinsame Regeln für naturverträgliches Klettern. 

Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der LBV haben dafür per Monitoring erkundet, wo die Brutplätze genau liegen. „Nur wenn bekannt ist, wann die Vögel wo brüten, können wir zeitlich befristete Sperrungen von Kletterfelsen nach der Maßgabe „so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig“ umsetzen“, teilte LBV-Chef Norbert Schäffer mit.

Das Konzept sei erfolgreich, bilanzierten die Verantwortlichen: 2025 seien „stabile“ 83 Reviere des Uhus nachgewiesen worden, für den Wanderfalken seien 22 Reviere in der Fränkischen Schweiz registriert.

Aber: Die Bestände der beiden Felsbrüter seien noch nicht „über den Berg“. Aktuelle Herausforderungen seien die intensive Nutzung ihres Lebensraums durch andere Sportarten und Freizeitaktivitäten, Brutverluste durch Fressfeinde oder aktuell die Vogelgrippe. „Wir setzen uns weiterhin gemeinsam dafür ein, dass Felsbrüter in Bayern langfristig stabile Lebensräume finden“, sagte LfU-Präsidentin Monika Kratzer.