Bald letzter Flug für Berlins Rekord-Rettungshubschrauber
Als er seinen Dienst antrat, stand die Mauer noch. Fast 40 Jahre später ist nun Schluss für den Rettungshubschrauber „Christoph 31“.
Chrstoph 31 ist ab Sonnenaufgang und bis Sonnenuntergang im Einsatz (Archivbild).Sebastian Christoph Gollnow/dpa
© Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Der ADAC nennt ihn einen Weltrekord-Hubschrauber: Nach fast 40 Jahren am Himmel endet der Einsatz des gelben Rettungshubschraubers Christoph 31 Ende des Jahres. Der Helikopter war seit 1987 in Berlin und Brandenburg unterwegs - für fast 90.000 Einsätze, wie der ADAC mitteilt. In Spitzenzeiten habe Christoph 31 mehr als 3.800 Einsätze jährlich geflogen. „Damit gilt er als Rettungshubschrauber mit den weltweit meisten Einsätzen.“
Am 31. Dezember startet der Hubschrauber seinen letzten Einsatz, da die behördliche Genehmigung ausläuft. Dann wechselt der Betreiber.
Überfliegen der DDR verboten
Als die Crew des ADAC-Hubschraubers am 13. Oktober 1987 ihren Dienst antrat, stand noch die Mauer. Der Helikopter war zu der Zeit am Flughafen Tempelhof stationiert. Ihn dort hinzubekommen, sei keine leichte Aufgabe gewesen. Weil der Luftraum über der DDR nicht überflogen werden durfte, musste Christoph 31 mit einem Transportwagen nach West-Berlin gebracht werden, wie es in der Mitteilung heißt. Bis zur Wende habe er unter US-Flagge gestanden und sei nur von US-Amerikanern geflogen worden. Heute steht der knallgelbe Helikopter am Charité Campus Benjamin Franklin in Steglitz.
Der Hubschrauber ist laut ADAC zu rund 90 Prozent in Berlin und 10 Prozent in Brandenburg im Einsatz, täglich zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Der Helikopter ist bei schweren internistischen Notfällen, neurologischen Erkrankungen, Unfällen, Kindernotfällen oder Wasserrettungen unterwegs. Zum Einsatzteam gehören Piloten und Notfallsanitäter der ADAC Luftrettung sowie Notärzte der Charité.