Panorama

Baby fallen gelassen - Mutter verurteilt

Mit schweren Verletzungen wird ein Baby in die Uni-Klinik gebracht. Dreieinhalb Jahre später steht die Mutter in Düsseldorf vor Gericht.

20.11.2025

Der Säugling erlitt schwere Verletzungen. (Symbolbild)Friso Gentsch/dpa

Der Säugling erlitt schwere Verletzungen. (Symbolbild)Friso Gentsch/dpa

© Friso Gentsch/dpa

Weil sie ihren Säugling wohl vom Wickeltisch fallen ließ, ist eine 32-jährige Mutter in Düsseldorf zu einem halben Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Frau hatte eingeräumt, dass sie in einem Nebenraum war, als das Baby vom Tisch stürzte. Das Amtsgericht verurteilte sie wegen fahrlässiger Körperverletzung. 

Vor gut dreieinhalb Jahren war der sechs Wochen alte Säugling mit erheblichen Verletzungen in die Düsseldorfer Uni-Klinik gebracht worden. Dass sie, wie angeklagt, den Säugling auch durch Schütteln misshandelt hat, habe sich nicht beweisen lassen, sagte der Richter. Zum Tatzeitpunkt seien auch ihr Mann und ihre damals dreijährige Tochter in der Wohnung gewesen.

Notarzt gerufen

Die Mutter hatte damals selbst den Notarzt gerufen und behauptet, dass sie sich zum Stillen auf die Bettkante gesetzt habe und der Säugling ihr beim Stillen aus dem Arm gerutscht sei. Doch das glaubten ihr die Ärzte angesichts der schweren Verletzungen des Kindes nicht. Sie verständigten die Polizei.

Das Baby erlitt Unterblutungen der Hirnhaut, Einblutungen in den Netzhäuten der Augen und Krampfanfälle. Außerdem fanden die Mediziner Verletzungen an Stirn, Nase und Blutergüsse an beiden Oberschenkeln.

Der sechs Wochen alte Junge wurde von den Behörden in einer Pflegefamilie untergebracht und lebt dort laut Gericht immer noch. Wie es heißt, geht es dem heute Dreieinhalbjährigen gut. Spätfolgen seien bisher nicht festgestellt worden. Die Mutter lebt inzwischen mit ihren anderen beiden Kindern auf Mallorca.

Die Mutter wurde wegen der Verletzung ihres Babys verurteilt.Marius Becker/dpa

Die Mutter wurde wegen der Verletzung ihres Babys verurteilt.Marius Becker/dpa

© Marius Becker/dpa