Automatisierte Drohne sollen Feuerwehr bei Lagebild helfen
Waldbrand, Bootsunfall oder Verkehrsunfall - oft haben Rettungskräfte eingangs nur vage Informationen. Drohnen könnten das ändern, vorausgeschickt von der Leitstelle und voll automatisch.

Beim Projekt ADELE (Automatisierter Drohnen-Einsatz aus der Leitstelle) findet die Drohne automatisch den Einsatzort dank Standortdaten, die beim Notruf vom Handy an die Leitstelle übertragen werden.Jens Büttner/dpa
© Jens Büttner/dpa
Wie per Knopfdruck aktivierte und selbstständig fliegende Drohnen etwa Feuerwehreinsätze erleichtern könnten, lotet ein vom Bund gefördertes Pilotprojekt in Rostock nun auch praktisch aus. Dort befindet sich das im Sommer vorigen Jahres gestartete Vorhaben ADELE (Automatisierter Drohnen-Einsatz aus der Leitstelle) seit Kurzem in der praktischen Erprobung. Die Berufsfeuerwehr Rostock kann aus der Leitstelle heraus eine Drohne aktivieren, die ihren Weg anhand von Handy-Standortdaten des Anrufers findet. Von ihrer Kamera sendet die Drohne Bilder vom Einsatzort sowohl an die Leitstelle als auch an Feuerwehrleute, die bereits auf dem Weg sind.
Unter anderem Feuerwehren müssten häufig Entscheidungen auf Grundlage unvollständiger Informationen treffen, sagte Hannes Rost von der Rostocker Berufsfeuerwehr. Automatisierte Drohnen könnten helfen zu klären, wo genau was vorgefallen ist, wie die Einsatzkräfte dorthin gelangen und wie viele benötigt werden. Denkbar sei etwa der Einsatz bei Waldbränden, Verkehrsunfällen, aber auch bei Havarien auf dem Wasser.
Die Drohne nutzt das 5G-Mobilfunknetz. Neben der Rostocker Berufsfeuerwehr sind die Unternehmen Vodafone, Frequentis und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt. Das Projekt wird vom Bundesinnenministerium durch die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) gefördert und läuft noch bis November.

Die vorausgeschickte Drohne soll per Livestream die Situation am Einsatzort zeigen.Jens Büttner/dpa
© Jens Büttner/dpa

Christoph Lindenschmidt vom Kommunikationsunternehmen Vodafone wählt im Rahmen eines Praxistests für einen automatisierten Drohneneinsatz den Notruf.Jens Büttner/dpa
© Jens Büttner/dpa

Damit die Drohne selbstständig ohne direkten Sichtkontakt und ohne Piloten fliegen kann, ist sie mit dem 5G-Mobilfunknetz verbunden.Jens Büttner/dpa
© Jens Büttner/dpa

Etwa bei Waldbränden könnten automatisiert vorausgeschickte Drohnen der Feuerwehr wichtige Erkenntnisse liefern. Künstlicher Rauch steigt bei einem entsprechenden Praxistest auf. Jens Büttner/dpa
© Jens Büttner/dpa

Die beim Projekt ADELE (Automatisierter Drohnen-Einsatz aus der Leitstelle) genutzte Drohne misst diagonal von Rotor- zu Rotorspitze mehr als 1,70 Meter. Jens Büttner/dpa
© Jens Büttner/dpa

Feuerwehrleute können im Rahmen eines Pilotprojektes zum automatisierten Drohnen-Einsatz schon auf der Anfahrt per Livestream Luftbilder vom Einsatzort sehen.Jens Büttner/dpa
© Jens Büttner/dpa

Die Feuerwehr verspricht sich von automatisierten Drohne-Einsätzen eine zielgerichtetere Steuerung von Einsatzkräften.Jens Büttner/dpa
© Jens Büttner/dpa