Altersgerecht Wohnen: Hilfe bei der Planung und Finanzierung
Wer seine Wohnung oder das Zuhause seiner Angehörigen altersgerecht umbauen will, bekommt Unterstützung bei der Planung und Finanzierung. Zunächst sollte man sich aber über seine Wünsche klar werden.

Altersgerechtes Wohnen: Wer frühzeitig plant, kann den zukünftigen Alltag deutlich angenehmer und sicherer gestalten.Christin Klose/dpa-tmn
© Christin Klose/dpa-tmn
Kann ich in meiner Wohnung bleiben? Muss Oma irgendwann umziehen? Wenn sich Menschen und ihre Angehörige solche Fragen stellen, ist es wichtig, dass sie in einen offenen Dialog treten. Am besten sucht man sich zusätzlich Rat, wie das Zuhause altersgerecht gestaltet werden kann.
„Es ist grundsätzlich wichtig, sich frühzeitig Gedanken zu machen. Vielen Menschen fällt das schwer. Wer denkt schon gerne über das Altern nach?“, sagt Yvonne Jahn. Sie arbeitet bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. und hilft als Wohnungsberaterin Menschen dabei, ihren Wohnraum an sich verändernde Bedürfnisse anzupassen.
Was dies konkret bedeutet und welche Wünsche insbesondere ältere Menschen haben - darauf gibt es jedoch keine einheitliche Antwort. Darin liegt die Schwierigkeit, aber auch eine Chance.
Was passt wirklich zu mir?
So vielseitig die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Bedürfnisse und die individuellen Lebensumstände. Wohnt jemand in einem alten oder neuen Haus? Wohnt die Person zur Miete oder im Eigenheim? Ist man auf Pflege angewiesen oder meistert man den Alltag noch alleine?
Je nachdem wie die Antworten darauf ausfallen, kann eine andere Maßnahme nötig und eine andere Lösung sinnvoll sein. Daher sollte man zunächst eine individuelle Bestandsaufnahme machen, rät Simon Eggert, Geschäftsleiter vom Zentrum für Qualität in der Pflege. „Dabei gibt es drei wichtige Leitfragen: Was ist mir besonders wichtig? Was möchte ich auf keinen Fall? Welche Optionen habe ich?“, so Eggert.
Wer sich unsicher ist, kann Beratungsangebote in Anspruch nehmen, etwa eine Pflege- oder Wohnraumberatung. Eine Übersicht zu Wohnberatungsstellen in ganz Deutschland findet man online, etwa unter www.wohnungsanpassung-bag.de, oder bei einem Pflegestützpunkt in der Nähe.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
„Für alle Personen, die einen Pflegegrad haben, gibt es die Möglichkeit eines finanziellen Zuschusses für altersgerechte Umbauten“, sagt Yvonne Jahn. Die Pflegekasse kann für Pflegebedürftige der Pflegegrade 1 bis 5 auf Antrag bis zu 4.180 Euro als Zuschuss für Anpassungsmaßnahmen zahlen, schreibt das Bundesministerium für Gesundheit. Wohnen mehrere Anspruchsberechtigte zusammen, könne der Zuschuss sogar höher ausfallen - dann kann man bis zu 16.720 Euro betragen.
Überdies bieten oft auch die einzelnen Bundesländer unterschiedliche Förderprogramme an. In der Vergangenheit konnten Menschen, die im Sinne der Barrierefreiheit modernisieren wollten, ein Zuschuss-Programm der KfW-Bank nutzen. Diese Förderung hängt Jahn zufolge jedoch vom Bundeshaushalt ab. Derzeit kann der Investitionszuschuss laut KfW nicht mehr beantragt werden (Nr. 455-B, Stand: 25.09.2025).
Alternativ kann man auch einen Förderkredit 159 beantragen - bis zu 50.000 Euro unabhängig vom Alter. Allerdings steht die Förderung ebenfalls unter dem Vorbehalt verfügbarer Haushaltsmittel. „Ein Rechtsanspruch hierauf besteht grundsätzlich nicht“, schreibt die KfW.