Panorama

Aktionswoche gegen Schockanrufe - viele Opfer schämen sich

Die Täter haben es gerade auf alte Menschen abgesehen. Mit schockierenden Nachrichten wollen sie ihre Opfer bewegen, Geld auszuhändigen oder zu überweisen. Auch auf dem Handy versuchen sie es.

10.11.2025

Ältere Menschen sind oftmals zu Hause und gut über das Festnetz telefonisch erreichbar. Das wollen Betrüger mit Schockanrufen für sich nutzen. (Symbolbild)Bernd Weißbrod/dpa

Ältere Menschen sind oftmals zu Hause und gut über das Festnetz telefonisch erreichbar. Das wollen Betrüger mit Schockanrufen für sich nutzen. (Symbolbild)Bernd Weißbrod/dpa

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Zum Schutz vor Betrug mit Schockanrufen wollen die Polizeien der Länder und des Bundes in dieser Woche mit zahlreichen Aktionen warnen und Ratschläge geben. Sie wollen etwa in Telefonsprechstunden, Informationsveranstaltungen sowie mit dem Auslegen von Info-Material in Seniorenheimen Tipps geben. 

Die Behörden wollen aber auch Opfer dazu ermutigen, sich an die Polizei zu wenden. Die Fachleute gehen von vielen nicht gemeldeten Fällen aus. Bei Schockanrufen geben sich die Täter als nahe Angehörige aus, behaupten, in einer Notlage zu sein, und fordern Geld. 

„Mit perfiden Maschen nutzen diese Täter die Gutmütigkeit älterer Leute schamlos aus. Damit verursachen sie jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der dpa. Aber nicht nur der Verlust des Geldes mache die Opfer betroffen. „Viele schämen sich, weil sie auf die Masche reingefallen sind und den Fremden vertraut haben. Aus Scham und Unsicherheit erstatten sie keine Anzeige“, verdeutlicht Reul. Wichtig sei es, Fälle zu melden, damit die Polizei etwas unternehmen könne. 

„Seniorinnen und Senioren zu betrügen, ist kein Kavaliersdelikt“, betont der NRW-Innenminister. Dahinter steckten oft skrupellose, hochprofessionelle Banden aus dem Ausland. „Sie haben es gezielt auf Menschen abgesehen, die helfen möchten und anderen Menschen vertrauen“, schildert Reul. 

Nach Angaben der Behörden rufen die Täter in vielen Fällen gezielt ältere Menschen über den Telefonanschluss zu Hause an. Inzwischen nutzten die Täter auch Messenger-Dienste wie WhatsApp, um ihren Opfern eine falsche Identität als Tochter, Sohn oder Enkel vorzuspielen. Diese Betrugsversuche könnten so jeden treffen. Ziel sei es auch auf diesem Weg, Geld zu erbeuten.

Die Täter hinter den Schockanrufen sind zumeist in Banden organisiert. (Symbolbild)Bernd Weißbrod/dpa

Die Täter hinter den Schockanrufen sind zumeist in Banden organisiert. (Symbolbild)Bernd Weißbrod/dpa

© Bernd Weißbrod/dpa

Betrüger rufen gezielt ältere Menschen an und gaukeln Notlagen von ihnen nahestehenden Menschen vor, um an ihr Geld zu kommen. (Symbolbild) Bernd Weißbrod/dpa

Betrüger rufen gezielt ältere Menschen an und gaukeln Notlagen von ihnen nahestehenden Menschen vor, um an ihr Geld zu kommen. (Symbolbild) Bernd Weißbrod/dpa

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Mit Schockanrufen wollen die Täter an das Ersparte von Senioren kommen. (Symbolbild)Bernd Weißbrod/dpa

Mit Schockanrufen wollen die Täter an das Ersparte von Senioren kommen. (Symbolbild)Bernd Weißbrod/dpa

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NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) rät Betroffenen, sich an die Polizei zu wenden. (Archivbild)Henning Kaiser/dpa

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) rät Betroffenen, sich an die Polizei zu wenden. (Archivbild)Henning Kaiser/dpa

© Henning Kaiser/dpa