ADAC testet Winterreifen: Hälfte ist nicht empfehlenswert
Viele fallen durch, viele sind okay - doch nur ein Fünftel der getesteten Winterreifen schneidet gut ab. Welche Modelle konnten überzeugen?

Auf verschneiten Straßen sollte man sich auf seine Reifen verlassen können. Der ADAC hat das getestet.ADAC/Marc Wittowski/dpa-tmn
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Alle, deren Auto nicht auf Ganzjahresreifen rollt, müssen bald wieder einen Werkstatttermin machen oder selbst Hand anlegen. Denn die Winterreifensaison steht ins Haus. Wer nun auch noch neue Reifen braucht, steht vor der Qual der Wahl. Die Auswahl ist riesig. Tests können helfen.
Der ADAC hat aktuell 31 Reifen der Dimension 225/40 R18 untersucht - aus allen Preisklassen von rund 93 bis 177 Euro pro Reifen. Das Fazit: Knapp die Hälfte kann der Autoclub nicht empfehlen, elf Modelle fallen komplett durch – darunter vor allem sehr günstige Reifen.
Die schlechtesten Reifen können gefährlich werden
Sie zeigten dem ADAC zufolge mindestens bei einer Fahraufgabe so schlechte Leistungen, dass sie als mangelhaft bewertet wurden. Bei diesen Produkten bestehe für Autofahrer ein „absolutes Sicherheitsrisiko“.
Ein Beispiel: Während das mit dem Sieger bereifte Testauto beim Bremsen auf nasser Straße (aus 80 km/h bis Stillstand) nach rund 31 Metern stand, war der Wagen mit dem schlechtesten Reifen im Versuch an dieser Stelle noch mit 45 km/h unterwegs.
Vier weitere Modelle sind nur „ausreichend“ – und für den Club damit auch keine Empfehlung. Zehn Reifen sind „befriedigend“ und gelten damit als eingeschränkte Empfehlung. Darunter sind auch zwei vergleichsweise günstige Modelle: der „Momo W-20 North Pole“ (Note: 2,7 / ca. 115 Euro) und der „Matador MP93 Nordicca“ (3,0/ 110 Euro).
Diese Reifen sind im Test am besten
Nur rund ein Fünftel der Modelle schneidet „gut“ ab. Ganz vorn liegt der „Goodyear UltraGrip Performance 3“ (Note: 2,0) für rund 171 Euro pro Reifen. Er lieferte vor allem im Nassen gute Fahrleistungen und überzeugte die Tester auch mit einer prognostizierten Laufleistung von mehr als 76.000 Kilometern.
Knapp dahinter folgt der „Michelin Pilot Alpin 5“ (2,1/ 177 Euro) auf Platz zwei. Ebenfalls mit „gut“ schneiden ab: der „Bridgestone Blizzak 6“ (2,2/ 167 Euro), der „Dunlop Winter Sport 5“ (2,4/ 169 Euro), der „Hankook Winter i*cept evo3 W330“ (2,4/ 140 Euro) sowie der „Continental WinterContact TS 870 P“ (2,5/ 177 Euro).
Vor allem wer oft in winterlichen Regionen fährt, sollte in gute Winterreifen investieren. Wer nur wenig fährt – zumal in gemäßigten Zonen – und bei extrem winterlichen Bedingungen das Auto auch mal stehen lassen kann, könnte auch zu den günstigeren, immer noch empfehlenswerten greifen, so der ADAC.

Vor allem sehr günstige Winterreifen könnten laut ADAC ein Sicherheitsrisiko darstellen.ADAC/Marc Wittowski/dpa-tmn
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Wer viel in winterlichen Regionen unterwegs ist, sollte in gute Winterreifen investieren.ADAC/Marc Wittowski/dpa-tmn
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