Raesfeld

Raesfeld will Verbindung nach Kobierzyce ausbauen

Die Gemeinde Raesfeld stärkt ihre Verbindung zur polnischen Partnergemeinde Kobierzyce. So besuchte jetzt eine Abordnung aus Raesfeld das traditionelle Erntedankfest in Kobierzyce und feierte das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft. Beide Gemeinden planen weitere Schritte zur Intensivierung ihrer Beziehung, die wegen der Coronavirus-Pandemie pausieren musste.

06.09.2025

Die Delegation aus Raesfeld, Ratsmitglieder und Verwaltungsmitarbeiter aus Kobierzyce vor dem Rathaus der polnischen Partnerstadt nach dem Festakt.

Die Delegation aus Raesfeld, Ratsmitglieder und Verwaltungsmitarbeiter aus Kobierzyce vor dem Rathaus der polnischen Partnerstadt nach dem Festakt.

© pd/Gemeinde Raesfeld

RAESFELD. Nachdem der Austausch mit den polnischen Partnern wegen der Corona-Pandemie schwierig geworden war, gewinnt die Verbindung der Gemeinde Raesfeld mit der polnischen Partnergemeinde Kobierzyce eine neue Qualität. So hat jetzt eine Abordnung aus Raesfeld das traditionelle Erntedankfest in Kobierzyce besucht, um zugleich das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft zu begehen. Beide Seiten haben laut einer Mitteilung der Gemeinde Raesfeld weitere Schritte vereinbart, um diese Verbindung zu stärken.

Nach der pandemiebedingten Pause habe es in den vergangenen beiden Jahren wieder regelmäßige Kontakte und Besuche gegeben, sowohl in Raesfeld als auch in Polen, teilt die Gemeinde auf BZ-Nachfrage mit. Vor allem der neue Bürgermeister von Kobierzyce, Piotr Kopeć, strebe einen intensiven freundschaftlichen Austausch und eine engere Zusammenarbeit an. Durch diese Bestrebungen habe sich in Raesfeld ein Kreis von Bürgern mit polnischen Wurzeln gefunden. Tomacz Kaczmarski, Robert Glombik, Benjamin Mirowski und Wojciech Kula bringen sich aktiv in diese Städtepartnerschaft ein, so die Gemeinde.

Die Raesfelder Delegation beim Besuch des Erntedankfestes (v. li.): Robert Glombik, Claudia Weßeling, Hauptamtsleiter Jörg Heselhaus, Bürgermeister Martin Tesing und Tomasz Kaczmarski.

Die Raesfelder Delegation beim Besuch des Erntedankfestes (v. li.): Robert Glombik, Claudia Weßeling, Hauptamtsleiter Jörg Heselhaus, Bürgermeister Martin Tesing und Tomasz Kaczmarski.

© pd/Gemeinde Raesfeld

In Kobierzyce wurde jetzt in einem Festakt im Rathaus eine Rückschau auf die langjährige Beziehungen zwischen beiden Gemeinden gehalten. Vertreter beider Seiten dankten für den Austausch bei den gegenseitigen Besuchen und den damit verbundenen Blick über den eigenen Tellerrand, heißt es weiter. Die beiden Bürgermeister Piotr Kopeć und Martin Tesing unterzeichneten eine Absichtserklärung, in der sie bekräftigen, die partnerschaftlichen Beziehungen fortzuführen und zu intensivieren.

Austausch der Menschen

„Gerade in der heutigen Zeit mit einem Krieg direkt vor unserer Haustür ist ein geeintes Europa wichtiger denn je“, wird Raesfelds Bürgermeister Martin Tesing zitiert. Dies gelinge nur, durch das Kennenlernen und den Austausch der Menschen untereinander. „Daher wollen wir vor allem auf Bürgerebene diesen persönlichen Kontakt zu unseren Freunden in Kobierzyce fördern“, so Tesing.

Tomacz Kaczmarski, Robert Glombik, Benjamin Mirowski und Wojciech Kula haben mit der Gemeindeverwaltung erste konkrete Projekte geplant: Im Oktober wird es in Kobierzyce ein internationales Fußballturnier mit Seniorenmannschaften geben, an der auch Fußballer der Alten Herren vom TSV Raesfeld und von Eintracht Erle gemeinsam als eine Mannschaft teilnehmen werden.

Ebenfalls im Herbst wird eine Schülergruppe der Julia-Koppers-Gesamtschule eine Klassenfahrt nach Kobierzyce und in das benachbarte Breslau unternehmen. Der Gegenbesuch der Schüler aus Kobierzyce ist für das Frühjahr 2026 geplant. „Dies sind erste wichtige Schritte, denen hoffentlich viele weitere folgen“, ist Bürgermeister Piotr Kopeć laut einer Mitteilung zuversichtlich. Er dankte vor allem den vier Raesfeldern, die sich bei den kommenden Begegnungen auch als Dolmetscher einbringen werden. Von diesen Begegnungen versprechen sich die Beteiligten eine Intensivierung der Kontakte.

Regelmäßige Kontakte

Der Kontakt zur niederländischen Partnergemeinde Wehl und auch der damit verbundene Kontakt zur Stadt Doetinchem werden ebenfalls intensiv gelebt, teilt die Gemeinde weiter mit. Im April war zum Beispiel eine Gruppe Raesfelder zum Koningsdag in Doetinchem eingeladen. Am Samstag startet ein Bus mit rund 50 Raesfeldern zu einem Besuch in Wehl und zum Stadtfest in Doetinchem. „Wir erwarten im Gegenzug wieder Gäste aus Wehl zum Kappes- und Adventsmarkt“, so die Gemeinde. Auch der aktive Austausch auf Vereinsebene bestehe, beispielsweise beim Karneval, beim Sport und auch bei der Feuerwehr.

Dritte Raesfelder Partnergemeinde ist Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern, zu der seit dem Jahr 1990 eine Verbindung besteht. Hier hatte es bisher unter anderem Treffen der Jugendfeuerwehren gegeben.

„Wir erwarten im Gegenzug wieder Gäste aus Wehl zum Kappes- und Adventsmarkt.“

Gemeinde Raesfeld