Leserbriefe

„Mir sträuben sich die Nackenhaare“

Leserbrief zum „Geschenketipp für Sternfreunde“.

06.12.2019

Der Geschenketipp lautete: Wussten Sie, dass man einen Stern auf einen bestimmten Namen taufen lassen kann? Das geht im Sterntaufenregister. Verschenken Sie eine Sterntaufe. So kann bald schon ein Stern am Firmament den Namen Opa Heinz oder Oma Hilde tragen – oder irgendeinen Fantasienamen. Die Taufe kann via Internet auf sterntaufe-deutschland.de vollzogen werden. Das Tauf-Prozedere kann man wunderbar gemeinsam mit den Großeltern am PC durchlaufen. Ist alles vollzogen, gibt es ein Zertifikat. Der Name bleibt für immer gültig. Eine Sterntaufe gibt es für 39,90 Euro. Ein ganzes Sternbild mit eigenem Namen kostet 59,90 Euro. Für getaufte Doppelsterne zahlt man 99,90 Euro.

Der Geschenketipp lautete: Wussten Sie, dass man einen Stern auf einen bestimmten Namen taufen lassen kann? Das geht im Sterntaufenregister. Verschenken Sie eine Sterntaufe. So kann bald schon ein Stern am Firmament den Namen Opa Heinz oder Oma Hilde tragen – oder irgendeinen Fantasienamen. Die Taufe kann via Internet auf sterntaufe-deutschland.de vollzogen werden. Das Tauf-Prozedere kann man wunderbar gemeinsam mit den Großeltern am PC durchlaufen. Ist alles vollzogen, gibt es ein Zertifikat. Der Name bleibt für immer gültig. Eine Sterntaufe gibt es für 39,90 Euro. Ein ganzes Sternbild mit eigenem Namen kostet 59,90 Euro. Für getaufte Doppelsterne zahlt man 99,90 Euro.

© pixabay

Geschenketipp

Bei diesem Geschenketipp sträuben sich mir als aktiver Amateurastronom die Nackenhaare. Findige Profiteure vermarkten Sterne und stecken sich das Geld in die eigene Tasche. Dieses Geschäftsgebaren kommt der Scharlatanerie gleich. Als wissenschaftliche Organisation distanziert sich die Internationale Astronomische Union (IAU) entschieden von der kommerziellen Praxis, fiktive Sternnamen zu verkaufen. Dieser Position schließe ich mich vehement an. Von kommerziellen Unternehmen vergebene Sternennamen besitzen keinerlei formale oder offizielle Gültigkeit. Die Schönheit des Nachthimmels - ebenso wie wahre Liebe und viele der besten Dinge im Leben – sind nicht verkäuflich, sondern zur Erbauung aller da. Eine Sterntaufe mag zwar ein hübsches Sternen-Geschenk zu sein. Doch es rechtfertigt nicht, Leute zu der Annahme zu verleiten, dass echte Sternnamen wie irgendeine beliebige Ware gekauft werden könnten. Entgegen irreführender Behauptungen konkurrieren mehrere Firmen – national und international – in diesem Bereich miteinander. Eine Anregung: Verschenken Sie anstatt einer dubiosen Sterntaufe einen Planetariums- oder Sternwarten-Besuch. Dieser ist in Borken an der Josef-Bresser-Sternwarte sogar aufgrund ehrenamtlicher Sternfreunde mit keiner finanziellen Forderung verbunden. Und ich wünsche mir zu Weihnachten und für die Zukunft einfach nur einen dunklen, von Sternen geschmückten Nachthimmel für alle Menschen, unabhängig von der Dicke der Geldbörse.